Umgestaltung/Qualifizierung des zentralen Grünzuges im Kosmosviertel (Altglienicke-Süd)

 

Aktueller Stand

 

Die Arbeiten zur Qualifizierung des zentralen Grünzuges im Kosmosviertel haben ab Dezember 2021 begonnen.

Bis Juni 2024 soll die Umgestaltung abgeschlossen sein.

Seit Dezember 2021 sind die ersten Baumaßnahmen sichtbar: das Anlegen von Zufahrtsmöglichkeiten für Baumaschinen/Baufahrzeuge, die Entfernung der Hainbuchen-Hecken sowie von Gestaltungselementen aus Beton, die den früheren Grünzug bisher zierten sowie verschiedene Fällarbeiten…etc.

 

Zum dendrologischen Bestand des bisherigen Grünzuges

 

Im Gehölzbestand des Grünzuges finden sich Exemplare von Baumarten, die zu den Erstbepflanzungen der Grünanlagen im Kosmosviertel gehören. Unter diesen ist der Urweltmammutbaum (Chinesisches Rotholz) zu nennen, der im aktuellen Baumbestand mit vier Exemplaren vertreten ist. Ebenso zu den Exoten im zentralen Grünzug gehört der Japanische Schnurbaum, der im Areal der Ladenpassagen, in Reihen gepflanzt, zu finden ist. Hier sind außerdem rotblühende Zierkirschen und weißblühende Grannenkirschen vorhanden. Im weiteren Verlauf nach Süden zur Siriusstraße hin ist eine Reihe von Linden, die einen Fußgängerweg flankieren, vorhanden. Eine solitär stehende Scharlach-Eiche (Heimat der Baumart ist das östliche Nordamerika) ist ebenfalls in diesem Abschnitt, den Linden gegenübergestellt, vorhanden. Ihr scharlachrot gefärbtes Herbstlaub dekoriert den Grünzug zu dieser Jahreszeit außergewöhnlich. Außerdem sind Hainbuchen im nördlichen Umfeld und in der Weiterführung des Grünzuges auffällige Bepflanzungen. In den nördlichen Bereichen des zentralen Grünzuges sind die Sal-Weiden, Linden und Pyramiden-Eichen zu nennen, aber auch ringförmig angepflanzte Hainbuchen, die um gestalterisch angelegte Plätze herum gruppiert sind.

In den Abschnitten des zentralen Grünzuges südlich der Siriusstraße sind vor allem die Rotblühenden Rosskastanien zu nennen, die als Insektenbestäuber, natürlich auch wie die Linden, der Schnurbaum, das Spitz-Ahorn und die Sal-Weide, einen hohen ökologischen Stellenwert in der Erhaltung der Artenvielfalt bei den Insekten besitzen.

 

Fällarbeiten /Baumpflegearbeiten im Rahmen der angehenden Arbeiten zur Umgestaltung des Grünzuges

 

Weichen mussten leider die Birken im mittleren Abschnitt, da sie z.T. stark vorgeschädigt waren und den noch einigermaßen gesunden Exemplaren von den Gutachterexperten keine lange Zukunft beschieden werden konnte. Birken leiden im städtischen Bereich an dem sich durch zunehmende Trockenheit auszeichnenden Klimastress. Kranke, die Kernfäule aufweisende Zierkirschen mussten ebenfalls gefällt werden. Am Teich musste auch eine Trauerweide gefällt werden. Der Teich war bisher künstlich bewässert worden, da ein natürlicher Zufluss aus dem Grundwasser hier nicht gegeben ist. Der einzige noch verbliebene Ginkgobaum im Kosmosviertel in der Nähe des Seniorenheims musste leider auch weichen (am Denkmal). Eine Initiative der Anwohner zur Neupflanzung von Ginkgobäumen in den Grünanlagen des Kosmosviertels kann angeraten werden und als Vorschlag in der Zukunft vielleicht eingereicht werden. Ihre Blattformen sowie die intensiv gelbe Herbstfärbung stellen dekorative Elemente in der Vegetation dar.

Zum Schutz der bestehenden Bäume, die auch für den neu gestalteten Grünzug erhalten bleiben, sind Stammschutz-Verkleidungen angebracht worden. Hierbei sind um die Stämme elastische Kunststoffringe angebracht worden, über die längsseits kräftige Holzlatten gelegt wurden.

 

Projekt-Verlauf

 

Das Ziel der Auftraggebenden, das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat und die Städtebauförderung, ist es, durch die Umgestaltung des zentralen Grünzuges im Kosmosviertel eine Aufwertung dieser Anlagen, die der Erholung und Begegnung dienen sollen, zu erreichen. Das Stadtgrün soll in den Umgestaltungen hierbei seinen hohen Stellenwert beibehalten. Gleichzeitig wurde bei den Planungen im Vorfeld der Fokus darauf gelegt, Maßnahmen zu fördern, die das Quartier lebendiger werden lassen und dem sozialen Zusammenhalt eine Zukunft geben.

Befragungen der Anwohner wurden bereits im Vorfeld der Planungen im Jahr 2019 durchgeführt, wobei deren Wünsche und Vorschläge vom Quartiersmanagement an die Projektplaner (hochC Landschaftsarchitekten PartGmbB und die Verantwortlichen vom Bezirksamt und vom Grünflächenamt) weitergetragen wurden. Zudem wurden gemeinsame Begehungen von Anwohnern und Planern durchgeführt, bei welchen ebenfalls Wünsche und Vorschläge der Anwohner berücksichtigt wurden. Eine Möglichkeit zur Diskussion mit den Verantwortlichen und Planern des Projektes der Neugestaltung des Grünzuges (Vertreter des Bezirksamtes Treptow-Köpenick, dem Grünflächenamt und der Firma hochC Landschaftsarchitekten Part GmbB) gab es zudem im Winter 2021, corona-konform im Freien vor dem Kiezladen WAMA. Die Anwohner konnten per Mikrophon und Lautsprecheranlage auch abstandsbewahrend Fragen, Vorschläge oder Einwände zu dem inzwischen ausgearbeiteten Planungsentwurf stellen.

Ab Dezember 2021 wurde mit den Baumaßnahmen zur Umgestaltung des zentralen Grünzuges begonnen. Eine Tafel, hier an der Siriusstraße, informiert über das Projekt und die ausführenden Firmen.

 

Begonnen wurde mit Abbrucharbeiten, zuerst ausgehend an beiden Abschnitten mit Zugang von der Siriusstraße her.

 

Schutzzäune, die die Flächen des zentralen Grünzuges umgrenzen, signalisieren, dass die Baumaßnahmen zu dessen Umgestaltung begonnen haben. Die Reihe der Linden im Hintergrund bleibt als Bestand der dendrologischen Begrünung erhalten, ebenso die solitär stehende Scharlach-Eiche im linken Bildabschnitt (Abschnitt nördlich der Siriusstraße).

 

Blick in den Abschnitt des zentralen Grünzuges südlich der Siriusstraße zu Beginn der Baumaßnahmen im Dezember 2021. Die alten Pergolen und Gestaltungselemente sind bereits zurückgebaut worden. Die in Reihe gepflanzten Rotblühenden Rosskastanien bleiben erhalten und werden in den neugestalteten Grünzug integriert.

 

Im mittleren Abschnitt des zentralen Grünzuges mussten alle dort vorher stehenden Birken gefällt werden. Über die Jahre sind auf diesem Areal bereits mehrere Birken, wohl als Folge des Klimastresses, abgestorben. Weitere dieser Bäume zeigten starke Schädigungen, die durch eine Inspektion nachgewiesen wurden. Die noch gesunden Schnurbäume der umgebenden Abschnitte sollen stehenbleiben.

 

Zum Schutz der Bäume, die aus dem Bestand des alten Grünzuges stammen und erhalten bleiben, wurden Verkleidungen um die Stämme, bestehend aus elastischen Kunststoffringen und hölzernen Latten, angebracht. Rosablühende Zierkirschen, weißblühende Grannenkirschen, Japanische Schnurbäume und vier Urweltmammutbäume gehören zum Bestand in diesem Abschnitt. Die Hainbuchen-Hecken sind im Rahmen der Umbau-Arbeiten leider entfernt worden (Januar 2022).

 

Stammschutzverkleidungen an zwei Exemplaren des Japanischen Schnurbaums im mittleren Abschnitt des zentralen Grünzuges an den Ladenpassagen, vom Kiezladen WAMA aus gesehen.

 

Detlef Kirstein

Projektleiter „Natur im Kosmosviertel“

Kiezladen der Möglichkeiten WAMA