Berliner Woche
Mitstreiter für den „KulturRat“ des Kosmosviertels gesucht
5. März 2020
Das Kosmosviertel, rund 30 Jahre alt und als letztes Plattenbauwohngebiet im Osten Berlins entstanden, hat rund 5600 Einwohner, aber kaum kulturelle Angebote. Das soll sich ändern.
Mit Einkaufsmöglichkeiten, darunter ein großes Edeka-Center, ist das Gebiet gut ausgestattet. Für Kinder und Jugendliche gibt es den Zirkus Cabuwazi und den Abenteuerspielplatz Waslala.
„Anwohner wünschen aber auch immer wieder kulturelle Angebote und möchten sich dafür auch selbst einbringen. Von einem Anwohner initiiert, gibt es im Kiezladen ,WaMa‘ seit einem Jahr zum Beispiel regelmäßig Kino. Daran wollen wir anknüpfen und wollen neben Anwohnern auch Vermieter wie Wohnungsgesellschaft und die Wohnungsgenossenschaften mit ins Boot holen“, erklärt Holger Wiegandt, Projektleiter im Kiezladen „WaMa“, der vor einigen Jahren als Zwischennutzung in einem früheren Waschmaschinengeschäft eingerichtet wurde. Das geplante Projekt heißt „KulturRat“. Mitmachen sollen ortsansässige Künstler und kulturinteressierte Bewohner aller Altersgruppen. Gemeinsam will man besprechen, was für Veranstaltungen gefragt sein könnten, ob Kabarettgruppen oder kleine Bands zum nächsten Kiezfest eingeladen werden oder Vorträge zu wissenschaftlichen oder sozialen Themen organisiert werden.
„Für Kinder könnte es Puppentheatergastspiele oder Kino mit Kinderfilmen geben. Wir würden auch gerne noch mehr mit Schulen und Kindertagesstätten zusammenarbeiten“, sagt Holger Wiegandt. Erste Aktivitäten sind schon zu verzeichnen. So gibt es jeden Mittwoch um 19 Uhr besagten Kinoabend. Am 20. März findet auf dem Kinderbauernhof ein Frühlingsfest statt. Für den 6. Juni ist ein Kinderfest geplant und am 21. Juni soll es auch im Kosmosviertel ein Konzert zur Fête de la Musique geben und am 28. November einen Weihnachtsmarkt zum Mitsingen.
Um Aktivitäten besser zu bündeln, soll im Frühjahr der „KulturRat“ des Kosmosviertels gegründet werden. Die Mitarbeit ist natürlich ehrenamtlich, Mitstreiter können sich Dienstag bis Donnerstag im Kiezladen „WaMa“, Ortolfstraße 206B, bei Holger Wiegandt melden, oder unter Telefon 93 67 46 54, kiezkultur@wetek.de.
Das Kosmosviertel wurde in den Jahren 1987 bis 1991 mit DDR-Typenbauten errichtet. Nach dem Rückkauf von einst privatisierten Wohnungen sind fast alle in kommunaler Hand oder im Eigentum von Genossenschaften. Das Gebiet ist sozial nicht unproblematisch, rund 26 Prozent de Bewohner beziehen Sozialleistungen.
Originallink zur Berliner Woche 05.03.2020