Baum-Präsentation
heute: Die Rosskastanie
Die Gewöhnliche, d.h. weißblühende wie auch die Rotblühende Rosskastanie gehören zur Familie der Rosskastaniengewächse (Hippocastanaceae) und repräsentieren hier 2 Arten der Gattung Aesculus. Sie sind nicht verwandt mit der Echten Kastanie (Castanea sativa), die wie die Eichen zu den Buchengewächsen gehört (Fagaceae). Die Blüten der Rosskastanien, aber auch die der Echten Kastanie (im Gegensatz zu Buchen und Eichen) werden von Insekten bestäubt.
Die Rotblühende Rosskastanie (Bilder 2, 6 bis 8) entstand aus einer Kreuzung der Gewöhnlichen Rosskastanie mit der nordamerikanischen Roten Pavie (ebenso zur Gattung Aesculus gehörend). Es gibt darüber hinaus auch noch eine gelb blühende Gelbe Pavie (Bild 7), die ebenso wie die Rotblühende Rosskastanie sowie die Rote Pavie, jedoch seltener, als Zierbaum zu sehen ist. Die gelbe Pavie besitzt darüber hinaus ein dekoratives orange- bis scharlachrotes Herbstlaub.
Die Blätter der Rosskastanien sind in der Regel sieben-zählig. Die Blattränder sind auffällig gesägt. Zur Basis verschmälern sie sich markant keilförmig. Die Blätter der Rotblühenden Rosskastanie besitzen glatte Blattoberflächen (Bild 6), die der weißblühenden Gewöhnlichen Rosskastanie raue Oberflächen (Bild 4). Hieran sind beide Arten auch außerhalb der Blütezeit zu erkennen.
Die Blütenstände der Rosskastanien sind große, bis zu 30 cm lange, aufrecht sitzende Rispen von kegelförmiger Gestalt. In den unteren Kronenbereichen stehen sie auch schräg vom Baum weggerichtet. Die Einzelblüten der Rispen besitzen einen 5-zipfeligen, glockigen Kelch und 5 Kronblätter mit welligem Rand. Teils tragen diese Kronblätter gelbe, weiße oder rote Zeichnungen (letztere bei der weißblühenden, Gewöhnlichen Rosskastanie). 5 bis 8 mit Stielen versehene Staubblätter sind einseitig abwärts gebogen (Bilder 3 bis 8). Die Rosskastanie blüht ab Ende April mit dem Laub-Austrieb. Die Hauptblütezeit ist der Mai. Das Laub besteht aus langstieligen, gegenständig ansitzenden Blättern, die je 5 – 7 Fiederblätter, die sich zur Basis hin verschmälern, aufweisen. Die Blattränder sind doppelt gesägt. Die Blattoberflächen der Rotblühenden Rosskastanie sind glänzender, wogegen die der Gewöhnlichen Rosskastanie im allgemeinen rauer sind. An diesem Merkmal können beide Arten auch außerhalb der Blütezeit unterschieden werden. Eine bei der Gewöhnlichen Rosskastanie bestachelte dreiklappige Kapselfrucht trägt 1-3 große, glänzend rotbraune Samen mit großer weißlicher Nabelfläche. In der Zeit vom Spätfrühling bis in den Sommer sind die heranwachsenden Kapselfrüchte noch grün. Die Fruchtkapseln der Rotblühenden Rosskastanie haben eine im Gegensatz zur Gewöhnlichen Rosskastanie fast unbestachelte Oberfläche.
Blütenstände der weißblühenden Gewöhnlichen Rosskastanie
Blütenstände der Rotblühenden Rosskastanie
Früchte
Die Früchte der Gemeinen Rosskastanie sind stachelige Kapseln, die die rundlichen, anfangs glänzend braun beschalten Samen enthalten, die wir als Kastanien schon seit der Kinderzeit kennen (Bilder 10 und 11). Diese besitzen eine seitliche helle Narbe. Ab September sind die Früchte reif, wobei schon leichte Windstöße die dann aufplatzenden Kapseln dazu veranlassen, die Kastanien auszuwerfen. Meistens sind nur eine Kastanie, daneben auch Zwillinge, in den Schalen.
Die ebenfalls auch als Kastanien bezeichneten Maronen der Ess- oder Edelkastanie sehen zwar beschalt ähnlich aus (wogegen die sehr stachelige Cupula-Hülle der Esskastanie andersartig ist), sind jedoch die Früchte eines zu einer anderen Familie gehörenden Baumes. In der braunen Schale der Esskastanie stecken gewöhnlich drei Maronen bzw. Kastanien. Die Ess- oder Edelkastanie ist ein Vertreter der Buchengewächse (Fagaceae), und so mit der Rot-Buche (Fagus sylvatica) und auch mit den Eichen (Quercus) verwandt. Ihre Samen dienen im Gegensatz zu denen der Rosskastanie dem menschlichen Verzehr und sind für mediterran zubereitete Speisen eine wohlschmeckende Zutat. Die Rosskastanien gehören der eigenen Familie der Rosskastaniengewächse (Hippocastanaceae) an.
In der Datei Rosskastanie_Blütenstände_Projekt_Natur_im_Kosmosviertel können noch einmal Ansichten der Bäume und Blütenstände im Detail angeschaut werden.
verfasst und mit Fotos versehen von
Detlef Kirstein, Projektleiter „Natur im Kosmosviertel“