Das Bild zeigt die Blütenrispe der Rotblühenden Rosskastanie. Neben roten Zeichnungen in den Innenbereichen der Blüten treten auch oft gelbe Färbungen auf, was auf Einkreuzungen auch der gelben Pavie hindeutet. Hier an einem Baum im Kosmosviertel, südlich der Siriusstraße, Mai 2021.

 

Baum-Präsentation

 

heute: Die Rosskastanie

 

Die Gewöhnliche, d.h. weißblühende wie auch die Rotblühende Rosskastanie gehören zur Familie der Rosskastaniengewächse (Hippocastanaceae) und repräsentieren hier 2 Arten der Gattung Aesculus. Sie sind nicht verwandt mit der Echten Kastanie (Castanea sativa), die wie die Eichen zu den Buchengewächsen gehört (Fagaceae). Die Blüten der Rosskastanien, aber auch die der Echten Kastanie (im Gegensatz zu Buchen und Eichen) werden von Insekten bestäubt.

Die Rotblühende Rosskastanie (Bilder 2, 6 bis 8) entstand aus einer Kreuzung der Gewöhnlichen Rosskastanie mit der nordamerikanischen Roten Pavie (ebenso zur Gattung Aesculus gehörend). Es gibt darüber hinaus auch noch eine gelb blühende Gelbe Pavie (Bild 7), die ebenso wie die Rotblühende Rosskastanie sowie die Rote Pavie, jedoch seltener, als Zierbaum zu sehen ist. Die gelbe Pavie besitzt darüber hinaus ein dekoratives orange- bis scharlachrotes Herbstlaub.

Die Blätter der Rosskastanien sind in der Regel sieben-zählig. Die Blattränder sind auffällig gesägt. Zur Basis verschmälern sie sich markant keilförmig. Die Blätter der Rotblühenden Rosskastanie besitzen glatte Blattoberflächen (Bild 6), die der weißblühenden Gewöhnlichen Rosskastanie raue Oberflächen (Bild 4). Hieran sind beide Arten auch außerhalb der Blütezeit zu erkennen.

 

Das Bild zeigt eine weißblühende, gewöhnliche Rosskastanie im Innenhof in der Nähe des Bürgerhauses im Kosmosviertel, Altglienicke.

Bild 1: Baum-Exemplar einer weißblühenden Gewöhnlichen Rosskastanie im Innenhofbereich am Bürgerhaus im Kosmosviertel

 

Das Bild zeigt einen Ausschnitt aus der Krone einer Rotblühenden Rosskastanie aus dem Süd-Abschnitt des Grünzuges im Kosmosviertel.

Bild 2: Ausschnitt aus der Krone einer Rotblühenden Rosskastanie aus dem Süd-Abschnitt des Grünzuges im Kosmosviertel. Die großen Blütenrispen sitzen schräg bis aufrecht. Die Aufnahme entstand Anfang Mai.

 

Die Blütenstände der Rosskastanien sind große, bis zu 30 cm lange, aufrecht sitzende Rispen von kegelförmiger Gestalt. In den unteren Kronenbereichen stehen sie auch schräg vom Baum weggerichtet. Die Einzelblüten der Rispen besitzen einen 5-zipfeligen, glockigen Kelch und 5 Kronblätter mit welligem Rand. Teils tragen diese Kronblätter gelbe, weiße oder rote Zeichnungen (letztere bei der weißblühenden, Gewöhnlichen Rosskastanie).  5 bis 8 mit Stielen versehene Staubblätter sind einseitig abwärts gebogen (Bilder 3 bis 8). Die Rosskastanie blüht ab Ende April mit dem Laub-Austrieb. Die Hauptblütezeit ist der Mai. Das Laub besteht aus langstieligen, gegenständig ansitzenden Blättern, die je 5 – 7 Fiederblätter, die sich zur Basis hin verschmälern, aufweisen. Die Blattränder sind doppelt gesägt. Die Blattoberflächen der Rotblühenden Rosskastanie sind glänzender, wogegen die der Gewöhnlichen Rosskastanie im allgemeinen rauer sind. An diesem Merkmal können beide Arten auch außerhalb der Blütezeit unterschieden werden. Eine bei der Gewöhnlichen Rosskastanie bestachelte dreiklappige Kapselfrucht trägt 1-3 große, glänzend rotbraune Samen mit großer weißlicher Nabelfläche. In der Zeit vom Spätfrühling bis in den Sommer sind die heranwachsenden Kapselfrüchte noch grün. Die Fruchtkapseln der Rotblühenden Rosskastanie haben eine im Gegensatz zur Gewöhnlichen Rosskastanie fast unbestachelte Oberfläche.

 

Blütenstände der weißblühenden Gewöhnlichen Rosskastanie

 

 

Das Bild zeigt den aufblühenden Blütenstand einer Gewöhnlichen Rosskastanie im Innenhof nahe des Bürgerhauses im Kosmosviertel, Altglienicke.

Bild 3: Blütenstand einer weißblühenden Gewöhnlichen Rosskastanie im Kosmosviertel in Nähe des Bürgerhauses. Die Aufnahme präsentiert den Beginn der Blütezeit. An der sich nach oben zur Spitze noch entwickelnden Blütenrispe öffnen sich im zuerst gewachsenen unteren Abschnitt die ersten Blüten. Oben sind die Blütenknospen noch geschlossen.

 

Das Bild zeigt den aufrecht stehenden Blütenstand einer weißblühenden Rosskastanie am Uferbereich der Dahme bei Wendenschloss in Köpenick.

Bild 4: Der aufrecht stehende Blütenstand einer weißblühenden Rosskastanie am Uferbereich der Dahme bei Wendenschloss in Köpenick.

 

 

Blütenstände der Rotblühenden Rosskastanie

 

 

Das Bild zeigt den Blütenstand einer Rotblühenden Rosskastanie im Innenhof nahe des Bürgerhauses im Kosmosviertel, Altglienicke.

Bild 5: Blütenstand einer Rotblühenden Rosskastanie im Kosmosviertel in der Nähe des Bürgerhauses Ende April.

 

Das Bild zeigt den Blütenstand einer rotblühenden Rosskastanie, die Teil einer in Reihe stehenden Mehrfachbepflanzung im zentralen Grünzug des Kosmosviertels ist. Der Standort befindet sich etwas südlich der Siriusstraße. Die Blüten sitzen in großen Rispen.

Bild 6: Blütenstand einer Rotblühenden Rosskastanie, die Teil einer in Reihe stehenden Mehrfachbepflanzung im zentralen Grünzug des Kosmosviertels ist. Der Standort befindet sich etwas südlich der Siriusstraße. Die Blüten sitzen in großen Rispen schräg bis aufrecht. Die Aufnahme entstand Anfang Mai.

 

Das Bild zeigt die Blütenrispe der Rotblühenden Rosskastanie. Neben roten Zeichnungen in den Innenbereichen der Blüten treten auch oft gelbe Färbungen auf, was auf Einkreuzungen auch der gelben Pavie hindeutet. Hier an einem Baum im Kosmosviertel, südlich der Siriusstraße, Mai 2021.

Bild 7: Neben roten Zeichnungen in den Innenbereichen der Blüten treten auch oft gelbe Färbungen auf, was auf Einkreuzungen auch der gelben Pavie hindeutet. Hier an einem Baum im Kosmosviertel, südlich der Siriusstraße, Mai 2021.

 

Das Bild zeigt den Blütenstand einer rotblühenden Rosskastanie, aufgenommen an einem Baum der in Reihe stehenden Bepflanzung entlang einer Sichtachse durch den zentralen Grünzug des Kosmosviertels, Mai 2021. Die Blüten sitzen in großen Rispen.

Bild 8: Blütenstand einer rotblühenden Rosskastanie, aufgenommen an einem Baum der in Reihe stehenden Bepflanzung entlang einer Sichtachse durch den zentralen Grünzug des Kosmosviertels südlich der Siriusstraße, Mai 2021. Die Blüten sitzen in großen Rispen. Eine Anzahl von Blüten zeigt auch gelbe Farbtöne.

 

Das Bild zeigt ein Exemplar einer rotblühenden Rosskastanie im Kosmosviertel zur Blütezeit, Mai 2021. Hier, südlich der Siriusstraße, sind in Richtung einer Sichtachse durch den Grünzug des Kosmosviertels mehrere dieser Bäume in Reihe gepflanzt.

Bild 9: Ein Exemplar einer rotblühenden Rosskastanie im Kosmosviertel zur Blütezeit, Mai 2021. Hier, südlich der Siriusstraße, sind in Richtung einer Sichtachse durch den Grünzug des Kosmosviertels mehrere dieser Bäume in Reihe gepflanzt.

 

Früchte

Die Früchte der Gemeinen Rosskastanie sind stachelige Kapseln, die die rundlichen, anfangs glänzend braun beschalten Samen enthalten, die wir als Kastanien schon seit der Kinderzeit kennen (Bilder 10 und 11). Diese besitzen eine seitliche helle Narbe. Ab September sind die Früchte reif, wobei schon leichte Windstöße die dann aufplatzenden Kapseln dazu veranlassen, die Kastanien auszuwerfen. Meistens sind nur eine Kastanie, daneben auch Zwillinge, in den Schalen.

Die ebenfalls auch als Kastanien bezeichneten Maronen der Ess- oder Edelkastanie sehen zwar beschalt ähnlich aus (wogegen die sehr stachelige Cupula-Hülle der Esskastanie andersartig ist), sind jedoch die Früchte eines zu einer anderen Familie gehörenden Baumes. In der braunen Schale der Esskastanie stecken gewöhnlich drei Maronen bzw. Kastanien. Die Ess- oder Edelkastanie ist ein Vertreter der Buchengewächse (Fagaceae), und so mit der Rot-Buche (Fagus sylvatica) und auch mit den Eichen (Quercus) verwandt. Ihre Samen dienen im Gegensatz zu denen der Rosskastanie dem menschlichen Verzehr und sind für mediterran zubereitete Speisen eine wohlschmeckende Zutat. Die Rosskastanien gehören der eigenen Familie der Rosskastaniengewächse (Hippocastanaceae) an.

 

Das Bild zeigt die stacheligen Fruchtkapseln einer weißblühenden Rosskastanie zur Reifezeit im September. Die Kapseln platzen schnell auf und werfen die Kastanien besonders bei Wind-Einwirkung leicht heraus.

Bild 10: Stachelige Fruchtkapseln einer weißblühenden Rosskastanie zur Reifezeit im September. Die Kapseln platzen schnell auf und werfen die Kastanien besonders bei Wind-Einwirkung leicht heraus. Das Foto entstand an einem Straßenbaum im Wissenschaftspark Adlershof (Am Studio).

 

Das Bild zeigt die stacheligen aufgeplatzten Fruchtkapseln mit sichtbaren Kastanien an einer weißblühenden Rosskastanie zur Reifezeit im September. Das Foto entstand an einem Straßenbaum im Wissenschaftspark Adlershof (Am Studio).

Bild 11: Stachelige aufgeplatzte Fruchtkapseln mit sichtbaren Kastanien an einer weißblühenden Rosskastanie zur Reifezeit im September. Das Foto entstand an einem Straßenbaum im Wissenschaftspark Adlershof (Am Studio).

 

In der Datei Rosskastanie_Blütenstände_Projekt_Natur_im_Kosmosviertel können noch einmal Ansichten der Bäume und Blütenstände im Detail angeschaut werden.

 

verfasst und mit Fotos versehen von

Detlef Kirstein, Projektleiter „Natur im Kosmosviertel“