Baum-Präsentation
heute: Die Birke
Die in Europa natürlich verbreiteten Birkenarten sind die sehr häufig anzutreffende Hänge-Birke und die Moor-Birke. Letztere bevorzugt Böden mit Staunässe und ist daher auf Moor- und Bruchgebiete beschränkt. Für die Hänge-Birke sind auch die Namen Weiß-Birke, Sandbirke und auch Warzen-Birke gebräuchlich. In Parks und anderen öffentlichen Grünanlagen sind auch fremdländische Birkenarten anzutreffen, so etwa die aus Nordamerika stammende, in Kanada von Neufundland bis British-Columbia verbreitete Papier-Birke oder die in den östlichen USA bis Florida vorkommende Schwarz-Birke. Die Papierbirke besitzt wesentlich größere Blätter als die heimischen Birken, so etwa die Hänge-Birke. Die Schwarz-Birke hat nicht die hellweiße, für Birken sonst charakteristische Rinde.
Die Moor-Birke kann von der viel häufigeren Hänge-Birke daran sicher unterschieden werden, dass ihre äußeren Zweige an erwachsenen Bäumen nicht schleierartig herabhängen, sondern besenartig aufwärts stehen.
Die Hänge- oder Sand-Birke ist ein sog. Pioniergehölz, welches schon auf anspruchslosen sandigen Böden gedeiht. Dabei benötigt sie zum Wachsen viel Licht und besiedelt daher als eines der Erst-Gehölze vegetationsfreie Areale, so brachliegendes Ödland und wenig genutzte Wiesen und Weiden (Bild 1). Die Äste des mittleren und oberen Kronenbereichs sind steil aufsteigend. Die dünnen äußeren Zweige hängen (Name!) herab und besitzen eine grünliche bis rötlichbraune Rinde. Die charakteristische silbrig-weiße Rinde des Stammes besitzt grau-weiße Querbinden und blättert sich feinfaserig ab. Tiefrissige schwarze Leisten durchziehen vor allem die unteren Stamm-Anteile. Auch die Äste besitzen bereits diese silbrig-weiße Rinde. Die Rinde besitzt Stoffe, wie Lignin, die fäulnissresistent sind. Daher ist das Kern- und Splintholz noch stehender, aber abgestorbener Birken häufig verfault oder angefault, die weiße Rinde jedoch noch gut erhalten. Der Zusammenbruch solcher Baumruinen stellt daher eine Gefahr für Spaziergänger dar, weil auch ohne erkennbaren Windeinfluss diese plötzlich zusammenbrechen können, ohne das vom Äußeren des Stammes her dies erkannt wird.
Die Birke ist wie die frühzeitiger blühende Erle, mit der sie entfernt verwandt ist, einhäusig, d.h. männliche und weibliche Blüten sitzen auf einem Baum. Die paarig gegenständig angeordneten männlichen Blütenstände, auch als Kätzchen bezeichnet, sind bis zu 15 cm lang und zunächst mit bräunlichen Deckschuppen auf den Staubblättern versehen. Zur Blüte öffnen diese sich und lassen die grüngelb darunter liegenden Staubblätter mit den Pollensäcken (gelb) erkennen (Bilder 2 und 3).
Die Birke ist einhäusig-getrenntgeschlechtig. Beide Geschlechter sitzen in eigenen Blütenständen auf einem Baum. Im Gegensatz zu den bis zu 15 cm langen männlichen pollentragenden Blütenständen sind die weiblichen Blütenstände zunächst deutlich kleiner, wenn auch von länglicher und schmaler Gestalt. Sie entwickeln sich an den Zweigenden zusammen mit dem neuen Laubaustrieb und stehen aufrecht (die männlichen Blütenstände sind meist paarig und hängen abwärts). Zur Bestäubung der Samenanlagen öffnen sich grüne Fruchtschuppen, wobei rötliche Innenbereiche sichtbar werden (Bilder 2 und 3).
Die weiblichen Blütenstände sind zunächst klein, länglich, rötlich-grün und sitzen aufrecht (Bild 4). Die Bestäubung erfolgt durch den Wind. Während der Fruchtreife vergrößern sich die Fruchtstände. Dabei bilden sich Nussfrüchte mit je zwei seitlich anhängenden Flügeln aus (Bild 5).
Birken und Erlen gehören der Familie der Birkengewächse (Betulaceae) an. In diese Familie werden in der neueren Literatur auch die Hain-Buche und die Haselgewächse gestellt, die früher zur eigenständigen Familie der Haselgewächse gerechnet wurden (Corylaceae).
Birken sind oft auch Bestandteil städtischer Grünanlagen. So sind gruppierte Anpflanzungen auf Grünflächen innerhalb bebauten Wohnareals häufig zu finden, so auch in verscheidenen Bereichen des zentralen Grünzuges im Kosmosviertel (Altglienicke-Süd) (Bilder 6 und 7). Als Straßenbäume sind sie weniger geeignet.
Am Ost-Ende der Venusstraße sind nach wie vor noch einige Birken am Parkbereich vor einem Wohnblock zu finden (Wohnfläche vor dem Pegasuseck).
Zur Betrachtung der Details der männlichen und weiblichen Blütenstände sowie der grünen, reifenden Fruchtstände der Hänge-Birke (Nah-Ansicht über die Zoom-Funktion) kann folgende Datei geöffnet werden: Hänge-Birke_Blüte_Projekt_Natur_im_Kosmosviertel
verfasst und mit Fotos versehen von
Detlef Kirstein, Projektleiter „Natur im Kosmosviertel“