Baum-Präsentation

heute: Schwarzer Holunder

Der Schwarze Holunder, Holderbusch (südwestdeutsch-schweizerisch) oder Holler (bayerisch-österreichisch) ist ein in Europa weit verbreitetes, meist strauchförmiges Gehölz. Sein Vorkommen erstreckt sich noch bis nach Ostanatolien und in den Kaukasus. Er gehört botanisch gesehen zur Familie der Moschuskrautgewächse.

Die Sträucher sind reich verzweigt. Baumartige Exemplare erreichen nur Höhen von maximal 11 m und besitzen eine ausladende Krone, deren Äste und Zweige oft bis zum Boden reichen. Die Fiederblätter sind gegenständig und mit 5 (bis seltener 7) elliptischen und spitz zulaufenden Einzelfiedern besetzt, wobei 4 bis 6 dieser Fiedern ebenfalls gegenständig am Blattspross ansitzen. Ausgenommen ist die jeweils einzelne Fieder am Blattende, weswegen auch der Begriff unpaarig gefiedert in der Botanik verwendet wird (Bild 1). Die Blattränder der Fiedern sind fein nach vorn gezähnt, wobei ein sich verschmälerndes Blattende (sog. aufgesetzte Spitze) der Einzelfieder Ähnlichkeiten mit einem Ulmenblatt verleiht.

Das Bild zeigt die schirmartige Blütenrispe und die Fiederblätter eine Schwarzen Holunders im Müggelwald.

Bild 1: Schwarzer Holunder – Schirmartige Blütenrispe und Fiederblätter, die unpaarig mit 5 Blattfierdern besetzt sind, hier im Müggelwald südlich der Müggelberge.

 

Das Bild zeigt einen blühenden Strauch des Schwarzen Holunders an der Langen Brücke über die Dahme in Köpenick.

Bild 2: Blühender Strauch des Schwarzen Holunders an der Langen Brücke über die Dahme in Köpenick

 

Das Bild zeigt die Fiederblätter und Schirmrispen der Blütenstände des Schwarzen Holunders, hier an einem Strauch an der Langen Brücke über die Dahme in Köpenick.

Bild 3: Fiederblätter und Schirmrispen der Blütenstände des Schwarzen Holunders, hier an einem Strauch an der Langen Brücke über die Dahme in Köpenick.

 

Die Blüten sitzen zahlreich in ausgebreiteten Schirmrispen, die 10-15 cm im Durchmesser betragen. Rispen zeigen mehrere Verzweigungsebenen, an deren Enden dann die Blüten sitzen, im Unterschied zur einmalverzweigten Dolde als Blütenstandsform (z.B. bei Wilder Möhre und Fenchel). Dies ist besonders von der Seite zu sehen (Bild 5). Bei gut gepflegten, durch Zurückschneiden gekräftigten Sträuchern können diese Rispen auch bis zu 20 cm durchmessen (Bilder 2und 3). Die Einzelblüten sind zwittrig und 5-zählig, d.h.mit je 5 Kron- und Staubblättern versehen, wobei die Blütenhülle doppelt ist. Die weißen Kronblätter sind miteinander verwachsen. Die Staubbeutel sind hellgelb. Der grüne Kelch ist unscheinbar (Bild 4).

Das Bild zeigt die Schirmrispe des Blütenstandes eines Schwarzen Holunders, hier an einem Exemplar in den Müggelbergen.

Bild 4: Schirmrispe des Blütenstandes des Schwarzen Holunders, hier an einem Exemplar in den Müggelbergen.

 

Das Bild zeigt die Schirmrispe des Blütenstandes des Schwarzen Holunders von der Seite, hier in der Nähe des Teufelsmoors in den Müggelbergen.

Bild 5: Schirmrispe des Blütenstandes des Schwarzen Holunders von der Seite. Hier an einem Exemplar in der Nähe des Teufelsmoors in den Müggelbergen. Zu beachten ist der Unterschied zur Dolde, die keine weiteren Verzweigungen zeigt (zum Beispiel Fenchel).

 

Das Bild zeigt die Schirmrispe eines Schwarzen Holunders im Müggelwald südlich der Müggelberge.

Bild 6: Schirmrispe des Schwarzen Holunders. Die Blüten werden von zahlreichen Insektenarten besucht, u.a. auch von Schwebfliegen (Foto) oder von Käfern wie dem Rosenkäfer.

 

Die violettschwarzen, anfangs rötlichen kugeligen Früchte sind reich an Vitamin C und Kalium. Es handelt sich bei ihnen um Steinfrüchte, nicht um Beeren. Verwendet werden sowohl Blüten als auch Früchte für die Herstellung von Heilmitteln, für Lebensmittel und Farbstoffe.

Der Holunder ist ein Stickstoffanzeiger.

 

verfasst und mit Fotos versehen:

Detlef Kirstein, Projektleiter „Natur im Kosmosviertel“