Als Neupflanzung im Kosmosviertel hinzugekommen: Der Rispige Blasenbaum (Blasen-Esche)
Im Zuge der Umgestaltung des zentralen Grünzuges im Kosmosviertel sind inzwischen auch einige Neupflanzungen im Baumbestand erfolgt. Anfang April 2023 ist der Nordabschnitt südlich der Venusstraße feierlich eröffnet worden. Hier, in dem Areal unweit des Seniorenwohnhauses, sind vier Exemplare des Rispigen Blasenbaums im Herbst 2022 gesetzt worden. Drei von ihnen stehen entlang der Zugangswege, die von der Venusstraße in die Grünanlage führen (Bild 3). Ein Exemplar steht zentral auf einem Platz, der mit Sitzbänken und Freizeit-Sportanlagen bestückt ist (Bild 1). Randlich stehend, sind als weitere Neupflanzungen auch die Gleditschie zu erwähnen.
Der Rispige Blasenbaum ist mittlerweile in städtischen Grünanlagen, aber auch als Straßenbaum recht häufig anzutreffen. Aufgrund seiner nachgewiesenen Resistenz gegenüber sommerlicher Hitze- und Trockenperioden gehört er zu den Baum-Arten, die für Neupflanzungen zunehmend beliebter werden bzw. in Betracht kommen. Anfangs waren für die Pflanzungen eher Ziereffekte, die bei diesem Baum aufgrund seines Blütenbildes oder auch seines Fruchtansatzes auftreten, ausschlaggebend.
Als Beispiel für schon vor einiger Zeit erfolgte Pflanzungen sei ein prächtiges Exemplar, das neben der Laurentiuskirche in der Altstadt Köpenick steht (Bilder 8 bis 10), erwähnt. Unweit von diesem steht an der Einfahrt zur Amtsstraße ein weiteres Exemplar.
Der Rispige Blasenbaum gehört der Familie der Seifenbaumgewächse an. Er ist auch unter dem Namen Blasen-Esche bekannt. Dies wegen seiner fiederblättrigen Belaubung. Die Fiederblätter stehen bei ihm jedoch wechselständig an den Zweigen, nicht wie bei den Eschen (Gattung Fraxinus innerhalb der Familie der Ölbaumgewächse) gegenständig. Zudem sind die Einzelfiederblättchen beidseitig mit je drei Lappen versehen, die ihrerseits grobe randliche Zähnungen aufweisen.
Blütezeit
Der Rispige Blasenbaum blüht relativ spät. Im Laufe des Juni entwickeln sich große, verzweigte Blütenrispen. Die seitlichen Verzweigungen 1. Ordnung stehen dabei fast senkrecht von der Hauptachse ab. Anfangs sind die Blütenknospen noch geschlossen, so dass die großen Rispen erst bei genauerem Hinblick auffallen. Im Laufe der zweiten Juni-Hälfte beginnen die Blüten sich zu öffnen. Die Blütezeit kann noch weit bis in den Juli hineinreichen. Die mit leuchtend gelben Kronblättern bestückten Blüten, die zahlreich in den Rispen sitzen, geben diesen ein dekoratives Aussehen (Bild 4).
Die zwittrigen Blüten sind je mit vier gelben, länglichen Kronblättern ausgestattet. Diese stehen in einem Halbkreis einseitig orientiert. Ihnen gegenüber stehen die Staubblätter, die braun-rosafarbene Staubbeutel an langen grünen, behaarten Fäden zeigen (Bild 5). Die Blüten werden von verschiedenen Insekten besucht. Bienen und Hummeln sind hierbei häufig anzutreffen.
Fruchtstände
Die Fruchtstände des Rispigen Blasenbaums sind in ihrer Form sehr auffällig (Bilder 6 bis 10). Sie trugen dem Baum den Namen „Blasenbaum oder Blasen-Esche“ ein. Sie sehen wie kleine Lampions aus. Zahlreich (je nach Befruchtungsrate der Blüten) sitzen sie dabei in den Rispen. Die Fruchtstände werden als Kapselfrüchte bezeichnet. Eine zur Reifezeit papier-artige Wand umschließt einen luftgefüllten Innenraum. Die Wände öffnen sich nach der Reife dreiteilig. Im Inneren befinden sich insgesamt drei erbsengroße Samen.
Ab Ende August beginnen sich die Fruchtwände gelblich zu färben (Bilder 6 und 7). Je nach Sonneneinstrahlung können auch Rotfärbungen auftreten. Im Laufe des Herbstes sind die Früchte dann braun, die Wände papierartig verholzt (Bild 10).
verfasst und mit Fotos versehen von
Detlef Kirstein (Projekt „Natur im Kosmosviertel“)