Galerie mit Manga-Zeichnungen im öffentlichen Raum des Kosmosviertels
Neben der bisher sporadisch betriebenen Schaufenster-Projektion von Mangas der Künstlerin Fuminu und Acrylgemälden der Künstlerin Silvia sind jetzt die Manga-Hängungen an der Pergola im Bereich der zentralen Geschäftszeile unweit des Kiezladens WAMA zu sehen.
Hier sind beidseitig, und aus beiden Blickrichtungen sichtbar, an den Pfeilern großformatige Replikate im Maßstab A1 (etwa 84 x 59 cm) zu bestaunen.
Anders als die Schaufenster-Projektion, bei der die Mangas erst bei entsprechender abendlicher Dunkelheit zur Geltung kommen, lässt die Galerie in der Pergola die Mangas bei Tageslicht sichtbar werden.
Zum Projekt
Die Mangas sind Teil einer Kunstausstellung im Kosmosviertel.
Noch im April nach Ostern konnte die Ausstellung mit Werken in den Kunstsparten Zeichnung und Malerei im Kiezladen der Möglichkeiten WAMA im Kosmosviertel realisiert werden.
Aber leider konnten aufgrund des wegen Corona eingeschränkten bzw. lange Zeit nicht möglichen Besucherverkehrs die in den Räumlichkeiten der WAMA zunächst aufgehängten Werke für die Öffentlichkeit nicht wirklich zugänglich gemacht werden.
Es wurde daher die Idee für eine Open-Air-Präsentation geboren.
Jetzt konnte eine Open-Air-Ausstellung der Manga-Zeichnungen von Helena (Künstlername: Fuminu) im Kosmosviertel realisiert werden. So konnten auch in Zeiten der durch Corona angeordneten Einschränkungen im Besucherverkehr innerhalb von Räumlichkeiten alternative Möglichkeiten geschaffen werden, die Kunstwerke für ein größeres Publikum dennoch zugänglich zu machen.
Im Rahmen des Ausstellungsprojektes werden Mangas und Acrylgemälde zweier Künstlerinnen gezeigt, die sich im Kosmosviertel schon seit längerem engagieren.
Die Acrylgemälde sind zur Zeit im Veranstaltungssaal der WaMa ausgestellt sowie teilweise, durch entsprechende Hängungen, von außen durch die Schaufenster sichtbar.
Silvia und ihre Tochter Helena Athina haben das Projekt der Ausstellung hierbei über den Aktionsfond, unterstützt durch das Quartiersmanagement im Kosmosviertel und die Hilfe der Mitarbeiter des Kiezladens WAMA (WeTeK gGmbH), realisiert.
Helena, ihr Künstlername ist Fuminu, hat für die Ausstellung eine Reihe ihrer Manga-Werke zur Verfügung gestellt. Silvia, beruflich bei den Berliner Verkehrsbetrieben tätig, hat Werke beigesteuert, die sie in der Maltechnik des Acrylpourings in ihrer Freizeit angefertigt hat. Hierbei spielen verschiedene Gieß- und Fließtechniken eine Rolle.
Das Arrangement der Kunstwerke im Ausstellungs- und Veranstaltungsraum des Kiezladens erfolgte durch die Mitarbeiter der WAMA im Beisein der Künstlerinnen. Am 14.04.2021 waren beide Künstlerinnen zudem in der WAMA und gaben zu ihren Arbeiten und zu ihren Motivationen bei der Schaffung ihrer Kunstwerke ein Interview.
Interview mit Fuminu
Wie heißt Du und wie alt bist Du?
Fuminu: Ich bin Helena und werde dieses Jahr am 19. Mai 24 Jahre alt!
Wie kamst Du zur Kunst?
Fuminu: Dank Sailor Moon, die eine Zeitlang auf Viva im Fernsehen lief, kam ich mit 12 Jahren an die Stilrichtung des ‚Mangas‘. Mich hatten die Möglichkeiten und die Farben dieser Kunst einfach damals überwältigt.
Woher nimmst Du Deine Inspirationen?
Fuminu: Aus der Musik, kombiniert mit meinen eigenen Gefühlslagen.
Worum geht es in Deinen Bildern?
Fuminu: Sie sind eine kurze Flucht aus meinen Depressionen, die bunten Farben helfen mir aus der mir grau erscheinenden Welt zu entkommen. Manchmal ist es aber auch die für mich einzige Möglichkeit, meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen.
Interview mit Silvia
Wie bist Du dazu gekommen?
Silvia: Ich habe 2017 in Youtube per Zufall Künstler im Pouring-Medium ihre Bilder entwerfen sehen und wollte mich dann ebenso daran Versuchen.
Beim Pouring-Medium geht es um ein Gießverfahren, bei dem ein Medium, Acryl-Farbe, anhand verschiedener Techniken auf einer Leinwand aufgetragen wird und bei dem durch das Hin- und Herbewegen die Fließrichtung und die Verteilung der Farben beeinflusst werden. Es ist bis heute immer eine Überraschung, was aus meinen Bildern wird, und das finde ich am schönsten, auch wenn es am Ende nicht das geworden ist was es werden sollte.
Woher nimmst Du Deine Inspirationen?
Silvia: Zum einen aus den verschiedenen Techniken, die man anwenden kann, zum anderen daraus, dass es manchmal auch andere Kunstwerke oder schöne Blumen sind.
Worum geht es Dir in Deinen Werken?
Silvia: Um sehr viel Spaß an den Farben. Ebenso kann man wunderbar entspannen und Druck vom Alltag abbauen.
Braucht unsere Gesellschaft die Kunst?
Silvia: Ja, auf jeden Fall! Ein Leben ohne Kunst wäre kein schönes Leben, egal welche Kunst.
Den nötigen Abstand zu den anderen Mitbürgern einhaltend, können in der Open-Air-Ausstellung in der Pergola und im Kiezladen WAMA, Ortolfstraße 206b, auch durch das Schaufenster und als Schaufenster-Projektion auf einer Leinwand, eine Reihe der Kunstwerke betrachtet werden. Durch wechselnde Anordnungen soll zudem das ganze Kunstspektrum sichtbar zu machen.
Detlef Kirstein, Kiezladen WAMA