Herbstliche Farbenpracht bei den Bäumen im Kosmosviertel, hier Ende Oktober 2023 im Innenhofbereich am Familienzentrum.

 

Bäume des Kosmosviertels im Herbst

 

Im Rahmen des Projektes „Natur im Kosmosviertel“ sind Beobachtungen an den Bäumen im Kosmosviertel über die Jahreszeiten zusammengetragen worden.

Auch die Jahreszeit des Herbstes hatte einiges zu bieten, angefangen von den Verfärbungen des Laubes bis zu reifenden Früchten.

 

Urweltmammutbaum (Chinesisches Rotholz)

 

Die Baum-Art (Metasequoia glyptostroboides) ist zwar enger mit den nordamerikanischen Mammutbäumen, dem Berg- oder Riesen-Mammutbaum (Sequoiadendron giganteum) und dem Küstenmammutbaum verwandt (Sequoia sempervirens), jedoch ist sie im Herbst genauso laubabwerfend wie die Nordamerikanische Sumpfzypresse (Taxodium distichum) oder die Chinesische Sumpfzypresse (auch Wasserfichte genannt, Glyptostrobus pensilis). Der Abwurf des Laubes vollzieht sich Im Anschluss an eine rot-braune Verfärbung, etwa ab Ende Oktober bis in den November.

 

 

Bild 1: Eine Gruppe aus drei Urweltmammutbäumen (auch unter dem Namen Chinesisches Rotholz bekannt) steht als Teil des zentralen Grünzugs im Areal der Ladenpassagen, nahe eines Einkaufscenters. Ab den späten Oktober färbt sich das Laub dieser altertümlichen Nadelbaumart rotbraun, bevor es abgeworfen wird. Im Unterschied zu seinen nordamerikanischen Mammutbaum-Verwandten ist der Urweltmammutbaum im Winter kahl. Hier im Herbst 2021 aufgenommen.

 

Bild 2: Ab Ende Oktober färbt sich das Nadellaub des Urweltmammutbaumes rotbraun. Bei Sonneneinstrahlung leuchtet dieses in orangenen Tönen auf. Hier sind Exemplare des Urweltmammutbaumes im zentralen Abschnitt des Grünzuges in ihrem Herbstkleid zu sehen, im Kontrast zu den Hausfassaden im Hintergrund, im Oktober 2021.

 

 

Die im Gegenlicht bei sonnigen Tagen orange aufleuchtenden Fiederblättchen des Urweltmammutbaums (Bild 3) sind in Wahrheit braun gefärbt. Die Blättchen vertrocknen bereits am Baum. Bei Abwurf im Anschluss (November) zerlegen sich die Fiederblättchen am Boden oder bereits sogar am Baum, in dem die Einzelfieder-Nadelblättchen sich separat ablösen. Dies ist ein weiteres Merkmal, woran der Urweltmammutbaum von der amerikanischen Sumpfzypresse (Taxodium) unterschieden werden kann. Bei den Fiederblättchen der Sumpfzypresse, abgesehen von ihren schmaleren Einzelfiederblättchen und anderen Form-Unterschieden, lösen sich die Einzelfiederblättchen nach Laubabwurf nicht von den zweizeiligen Gesamtblättern. Die rotbraunen Fiederblätter liegen bei diesen Bäumen im Herbst als Ganzes, nur eben vertrocknet, unter den Bäumen.

 

Bild 3: Im sonnigen Gegenlicht orangefarben aufleuchtend: Die fiedrig mit flachen Nadeln besetzten Laubblätter der Urweltmammutbäume. Hier im Bereich der Ladenzeile des zentralen Kosmosviertels, Ende Oktober 2021.

 

 

Lärchen (Gattung Larix)

 

Auch einige andere, zu den Koniferen gehörende Nadelgehölze verlieren im Herbst ihr Laub. Unter diesen sind vor allem die Lärchen der Gattung Larix zu nennen. In Europa ist es die Europäische Lärche, die von Skandinavien und Karelien bis in die hochmontanen und subalpinen Regionen der Hochgebirge Zentral- und Südeuropas vorkommt, so etwa in den Westalpen und den Pyrenäen. Lärchen gehören zur Familie der Kieferngehölze, unter denen die Kiefern, Tannen, Fichten und Zedern, auch die Douglasien und Hemlocktannen zu finden sind, die immergrün sind, also bei denen im Winter Nadelgenerationen am Baum haften bleiben. Die dünnen Nadelblätter der Lärchen verfärben sich im Gegensatz zu den rotbraun werdenden Blatt-Nadeln der Fiederblättchen des Urweltmammutbaumes gelb. Diese Gelbverfärbungen der Lärchen führen dazu, dass in gemischten Baumbeständen ihr dekoratives Erscheinungsbild im Spätherbt zur Geltung kommt. Zudem erfolgt die Gelbverfärbung dieser Bäume oft erst im sonst düstergrauen November.

 

Bild 4: Im südlich der Siriusstraße gelegenen Abschnitt des zentralen Grünzuges findet sich, von einem Weg-Dreieck umgeben, eine Gruppe von Europäischen Lärchen. Hier im November 2021, zeigen sie die beginnende gelbe Laubverfärbung.

 

 

Felsenbirne

 

Die Bäume sind in der Regel häufig kleinwüchsig, oft dazu mehrstämmig. Ihre Herbstfärbung bereichert so manche Grünanlage (Bild 5), besonders bei Ansichten, wenn die Bäume eingerahmt sind von noch grüner Vegetation im Hintergrund. Die Früchte der Felsenbirne (es gibt mehrere Arten) sind als kleine Apfelfrüchte ausgebildet. Zur Reife sind sie violett-schwarz. An den Enden stehen, typisch für deren Erkennung, trockene, braune Kelchblätter auffallend ab.

 

Bild 5: Im Oktober zeigt die Felsenbirne ihre Herbstfärbung, wobei die Intensität der Rotverfärbung auch von der Sonnenscheindauer zu dieser Jahreszeit abhängt. Dabei wird der grüne Farbstoff Chlorophyll abgebaut und Karotine gebildet. Hier Exemplare der Felsenkirsche im Kosmosviertel, Oktober 2022.

 

 

Parrotie

 

Der aus dem Nord-Iran und den angrenzenden Räumen zwischen Kaspischem Meer und Schwarzem Meer stammende Baum ist auch recht häufig in Parks, Botanischen Gärten und auch in städtischen Grünanlagen zu finden. Im Kosmosviertel ist der Baum an der Schönefelder Chaussee in kleineren Exemplaren zu finden, nahe der Parkplatzbereiche. Ein größeres Exemplar ist im Innenhof der Anlieger zwischen Ortolfstraße und Siriusstraße zu finden.

Die Parrotie ist dafür bekannt, im Herbst Blattverfärbungen anzunehmen, die eine breite Palette aus gelben und roten Farben ausmacht. Vom grünen Ausgangsblatt des Sommers beginnend bilden sich zunächst Rotverfärbungen (durch die Bildung entsprechender Karotine), die das Blatt zusammen mit dem immer noch vorhandenen, für das Blattgrün und die Fotosynthese verantwortlichen Chlorophyll dunkelgraugrün erscheinen lassen (Bild 6). Bei vollständigem Abbau des Chlorophylls im Anschluss verfärbt sich das Blatt oder verfärben sich zunächst die Blattränder gelb. Sind die Blätter ganz gelb, werden sie abgeworfen (Bild 7). Oft sehen die Baumkronen buntscheckig aus, wobei grüne, dunkel-weinrote, kräftig rote und gelbe Blattverfärbungen gleichzeitig erscheinen. Das Rot und das Gelb führen von weitem auch zu orange wirkenden Tönen.

 

Das Bild zeigt eine Parrotie im Kosmosviertel mit leuchtend rot und gelb verfärbtem Laub im Oktober.

Bild 6: Parrotie im Kosmosviertel mit leuchtend rot und gelb verfärbtem Laub im Oktober 2019.

 

Bild 7: Nicht jedes Jahr ist das Laub kräftig rot und gelb gefärbt. Ist der Laubabwurf vorangeschritten, sind die weit ausladenden Äste der Parrotie, die dicht stehen, in der Krone dann gut zu sehen. Die Parrotie kommt mit wenig belichteten Standorten hervorragend zurecht. Hier Anfang November 2022.

 

 

Rot- und Scharlach-Eiche

 

Beide Baum-Arten stammen ursprünglich aus Nordamerika. Die Rot-Eiche ist in Mitteleuropa, so auch in den Wäldern Berlin und Brandenburgs, als Forst-Baum zu finden. Sie kann große, stämmige Exemplare hervorbringen, die fast an den Habitus heimischer Trauben- oder Stiel-Eichen heranreichen. Ihre Borke ist aber auch bei älteren Exemplaren nicht so grob-rissig, wie die der heimischen Eichen. Relativ glatte, an Stellen ohne algenbewuchs graue Partien auf der Borke sind bei ihr oft noch zu finden.

Die Laubblätter verfärben sich bereits bei 20-jährigen Exemplaren, anders als der Name es vermuten ließe, im Herbst nicht mehr rot, sondern gelb und im Anschluss braun (Bilder 8 und 9). Bei Braunfärbung ist das Laub bereits vertrocknet und löst sich dann vom Baum. Jüngere, kleine Exemplare, zeigen jedoch noch teils intensive Rotverfärbungen des Herbstlaubes.

 

 

Bild 8: Eine solitär stehende Rot-Eiche im Grünflächen-Areal nördlich am Familienzentrum im Kosmosviertel. Der Baum zeigt hier, Anfang November 2023, seine braune Herbstfärbung. Anfängliche Gelbverfärbungen verwandeln sich bei den Trocknungsprozessen des Laubes rasch in Brauntöne. Diese können, ähnlich wie bei Rot-Buchen, im sonnigen Gegenlicht orange aufleuchten. Eigentliche Rottöne, durch die Bildung von Karotinen bewirkt, wie bei der Scharlach-Eiche, zeigen nur junge Bäume der Rot-Eiche.

 

Bild 9: Im Gegensatz zur Scharlach-Eiche färbt sich das Laub der ebenfalls aus Nordamerika stammenden Rot-Eiche bei größeren Exemplaren gelb und anschließend braun. Nur junge Bäume zeigen intensivere Rottöne. Hier das Herbstlaub an einer Rot-Eiche am Familienzentrum im Kosmosviertel im Jahr 2022.

 

Die Scharlach-Eiche ist besonders attraktiv in ihrem Erscheinungsbild im Herbst (Bilder 10 bis 12). So ab Ende Oktober verfärben sich die Laubblätter direkt aus dem vorher grünen Zustand kräftig rot. Der grüne Farbstoff Chlorophyll wird hierbei durch Prozesse im Blatt abgebaut. Einige Stoffe, die dabei entstehen, werden auch bis in die lebenden Holzschichten (Splintholz, Kambium) transportiert und in die Zellschichten eingelagert, wo sie für das Wachstum ab dem Frühjahr wieder zur Verfügung stehen.

Die scharlach- bzw. blutrote Herbstfärbung, die dem Baum den Namen eingetragen haben, ist auch verantwortlich dafür, dass die Baum-Art zunehmend beliebt ist für Anpflanzungen in städtischen Grünanlagen, besonders auch an Rändern von Straßen in Wohnquartieren oder in in diese integrierte Grünanlagen. Dies ist auch in Berlin zu beobachten. Ein Beispiel wäre eine Wohnanlage unweit des Moabiter Ufers in Berlin-Tiergarten.

 

Bild 10: Das sich direkt aus den vorher grünen Blättern intensiv rot verfärbende Laub der Scharlach-Eiche ist besonders eindrucksvoll. Hier in einer Aufnahme von Oktober 2021, vor der nachfolgenden Entastung, an dem Exemplar nahe der Siriusstraße im Kosmosviertel. Auch nach der Neugestaltung des Grünzuges in diesem Abschnitt wird der Baum hier wieder für Farbenpracht im Herbst sorgen.

 

Bild 11: Blutrot verfärbt sich das Laub der aus Nordamerika stammenden Scharlach-Eiche, hier im Kosmosviertel, 2021. Die sehr ähnlich geformten Laubblätter der ebenfalls in Nordamerika beheimateten Sumpf-Eiche, die hier und da auch in städtischen Grünanlagen in Mitteleuropa anzutreffen ist, färbt sich hingegen im Herbst gelb und dann braun.

 

Das Gesamt-Erscheinungsbild nach der Fertigstellung des neu gestalteten Grünzug-Abschnittes im Bereich nördlich der Siriusstraße, wo die Scharlach-Eiche steht, wird ein anderes sein, als es die Aufnahmen aus dem Jahre 2021 beispielsweise noch zeigen (Bild 12). Der Baum wird jedoch, trotz des Astschnittes, auch in den kommenden Jahren sich im Herbst gut an dieser Stelle machen.

 

Bild 12: Im Bereich des zentralen Grünzugs steht in der Nähe der Siriusstraße eine Scharlach-Eiche, deren kräftig rot gefärbtes Laub gut mit dem gelb-roten Laub des Spitz-Ahorns und dem Gelb des Laubes der Linden im Hintergrund kontrastiert (Oktober 2021). Der Grünzug erhält im Rahmen der Umbauarbeiten auch in diesem Abschnitt ein völlig neues Gesicht. Die Scharlach-Eiche sowie die Linden bleiben dabei erhalten.

 

 

Früchte an den Bäumen

 

Eine Anzahl von Bäumen entwickeln erst bis in den Herbst hinein reife Früchte. Dagegen sind die Früchte von zeitigen Frühblühern wie beispielsweise der Ulme (Blütezeit: März), bereits im Mai reif und werden als Flügelnüsse vom Wind in die Umgebung verstreut. Pappeln, deren Früchte ebenfalls schon im Mai verbreitet werden, entwickeln weißwollig behaarte Samen.

 

Japanischer Schnurbaum

 

Der Japanische Schnurbaum, ein zu den Hülsenfrüchtlern gehörendes Gewächs, entwickelt sogenannte Gliederhülsen. Der Baum blüht recht spät im Jahr, in den Monaten Juli und August. In großen Rispen werden Schmetterlingsblüten ausgebildet. Nach der Befruchtung der Blüten entwickeln sich in diesen Rispen dann die, im Sommer noch, grünen Gliederhülsen (Bild 14). Wie an einer Perlschnur aufgereiht wirken die Kammerverdickungen, die die Samen beinhalten. Daher stammt auch der Name! (Schnurbaum).

 

Bild 13: Zum Herbst hin verfärben sich die Gliederhülsen des Japanischen Schnurbaums hin zu gelblich-bräunlichen Tönen, so dass diese jetzt optisch schon aus größerer Entfernung sichtbar sind. Im Sommer sind diese noch grün. Hier Schnurbäume im zentralen Grünzug des Kosmosviertels im Oktober 2022.

 

Bild 14: Die Früchte des spät, erst im Juli blühenden Japanischen Schnurbaums entwickeln sich bis in den Herbst. Hier, im September 2022, sind sie noch grün. Ihre, wie perlschnurartig aufgereiht wirkenden Kammerverdickungen mit den Samen gaben dem Baum seinen Namen. Der eigentlich aus China stammende Baum gehört wie die bei uns schon länger heimisch gewordene, aus Nordamerika stammende Robinie zu den Schmetterlingsblütlern.

 

Bild 15: Eine ganze Anzahl von Japanischen Schnurbäumen steht im mittleren Abschnitt des zentralen Grünzuges. Diese Grünanlage wird hier von Ladenpassagen eingefasst. Hier präsentieren sich die bereits hoch gewachsenen Schnurbäume im letzten Herbstlaub im Oktober 2021.

 

 

Eberesche

 

Die Eberesche entwickelt kleine Apfelfrüchte, die in Schirmrispen sitzen (Bilder 16 und 17a). Die mit ihr verwandte Art, die Schwedische Mehlbeere (Bild 17b), aber auch die Gewöhnliche Mehlbeere, bilden in ihren Rispen ähnliche Apfelfrüchte aus, nur von geringerer Anzahl als bei der Eberesche.

 

Bild 16: Bereits ab der zweiten Juli-Hälfte färben sich die vorher grünen Apfelfrüchte der Eberesche rötlich, zunächst in orangen Tönen, dann zum Herbst hin kräftig rot. Hier an einem Baum im Innenhof unweit des Familienzentrums im Kosmosviertel, Ende Juli 2023.

 

Bild 17a: Die zahlreich in den Fruchtständen sitzenden kleinen Früchte der Eberesche sind kleine Apfelfrüchte, die mehrere Kerne aufweisen, welche die Samen enthalten. Das Fruchtfleisch besitzt einen hohen Ascorbin-Gehalt (Vitamin C). Sie sind aber auch zur vollen Reife ab Oktober extrem sauer und ohne abzukochen nicht genießbar. Die Fruchtstände mit ihren Verzweigungen werden Rispen genannt. Hier an einem Baum im Kosmosviertel, Anfang September 2022.

 

Bild 17b: Apfelfrüchte an einer Schwedischen Mehlbeere im Innenhofbereich der Anlieger Ortolfstraße/Ecke Siriusstraße, aufgenommen im November 2023. Die Rispen sind weniger zahlreich mit Früchten besetzt als die der verwandten Eberesche.

 

 

Schmalblättrige Ölweide

 

Die Schmalblättrige Ölweide setzt eiförmig, ovale Früchte an, die von Form und Größe an die Olive erinnern. Mit dem Olivenbaum ist die Schmalblättrige Ölweide jedoch nicht verwand. Der Olivenbaum gehört zur Familie der Ölbaumgewächse, zu denen übrigens auch die Eschen (Gemeine Esche, Blumen-Esche) gehören. Die Schmalblättrige Ölweide gehört zur Familie der Ölweidengewäche.

Zunächst sind die Früchte grün-weißlich. Die Oberflächen sind fein mit Sternhaaren besetzt. Ab Oktober färben sich die Früchte rot-bräunlich.

Die Früchte der Schmalblättrigen Ölweide sind genießbar. Im kleinasiatischen Raum, wo auch ihre Heimat ist, werden die Früchte als Frischobst verwendet, auch als Zutaten für Gebäck und Liköre.

 

Bild 18: Im Laufe des Herbstes färben sich die kleinen, ovalen Früchte der Schmalblättrigen Ölweide rotbraun. Gleichzeitig tritt die Behaarung der Oberflächen der Früchte zurück. Hier sind sie an den Zweigen eines Baumes an der Venusstraße zu sehen, Oktober 2022.

 

 

Geweihbaum

 

Der Geweihbaum bildet große Hülsenfrüchte aus, die in Rispen an den Bäumen hängen. Nach der Blüte im Mai entwickeln sich recht schnell aus den weiblichen Blüten (Der Baum ist zweihäusig!) Fruchtansätze, die aus den Fruchtknoten entstehen. Diese erreichen im Sommer ihre vollständige Größe von bis zu 15 cm Länge. Sie sind zweiseitig abgeflacht, wobei eine umlaufende Naht zwei Hälften trennt. Zunächst sind sie noch grün und leicht behaart. Ab Herbst färben sie sich dunkelbraun, wobei die Oberflächen der Hülsen ledrig-glatt werden.

Der Geweihbaum wird auch als Kentucky-Coffeetree bezeichnet. Im Innern befinden sich, umgeben von einem grünlichen, klebrigen Fruchtfleisch, mehrere schwarz-glänzende rundliche Samen von 1,5 cm Durchmesser. Im mittleren Westen wurde einmal aus den Samen ein Kaffee-Ersatz hergestellt. Durch Vergiftungserscheinungen ist davon wieder abgelassen worden.

 

Bild 19: Im Oktober färbt sich das fiederblättrige Laub des Geweihbaumes oder Kentucky-Coffeetrees, wie er auch genannt wird, gelb. Die großen, hängenden Fruchthülsen weisen jetzt eine dunkelbraune, ledrige Hülle auf. Hier an einem weiblichen, fruchttragenden Exemplar an der Schönefelder Chaussee im Herbst 2021 beobachtet.

 

Bild 20: Die bis zu 15 cm langen, hängenden Hülsenfrüchte des Geweihbaumes reifen bis in den Herbst hinein. Die Früchte, die dann eine dunkelbraune, glänzende Oberfläche besitzen, sind zweiseitig abgeflacht, umlaufend mit einer Naht versehen und weisen eine gekrümmte Spitze auf. Im Innern der Hülsen befinden sich mehrere dunkelbraun glänzende Samen von etwa 1,5 cm Durchmesser, umgeben von einem klebrigen Fruchtfleisch. Aus den Samen wurde früher in Nordamerika ein Kaffee-Ersatz hergestellt (Kentucky-Coffeetree).

 

 

Rispiger Blasenbaum

 

Der Rispige Blasenbaum ist durch Neupflanzungen in den Baum-Bestand des Kosmosviertels neu dazugekommen.

 

Die Bäumchen (vier an der Zahl) zeigten schon im ersten Jahr nach ihrer Pflanzung Ende des Jahres 2022, im späten Frühjahr bis in den Sommer 2023 Blüten und anschließend Früchte. Die Blüten sitzen in großer Zahl in großen Rispen. Die Einzelblüten weisen in der Regel 4 leuchtend-gelbe Kronblätter auf, die einseitig ausgerichtet sind. Ihnen gegenüber stehen die violetten Staubblätter.

Die Früchte werden als Kapselfrüchte bezeichnet. Sie sind an einem Ende zugespitzt. Die Hüllen erinnern von der Form her an Lampions. Innen sind sie luftgefüllt und enthalten drei Samen. Bei Freigabe der Samen öffnen sich drei Kammern entlang von Nähten. Zunächst sind die Früchte noch grün (Bild 21), dann zum Spätherbst hin dunkelbraun (Bild 22).

 

Bild 21: Die Kapselfrüchte des Rispigen Blasenbaumes hängen in großen Rispen. Sie bestehen aus einer luftgefüllten, zur Reifezeit papier-artigen Hülle, die von der Gestalt an Lampions erinnert. Im Inneren befinden sich 3 Samen, jeder von ihnen in seiner eigenen Kammer. Hier sind die Früchte im teilweise grünen, noch unreifem Stadium, im Spätsommer 2023 an einem Baum im neugestalteten Grünzuges des Kosmosviertels zu sehen. Erste rot-gelbe Verfärbungen treten bereits auf.

 

Bild 22: Gelb- und orangebraun verfärbtes Laub an einem gut gewachsenen Exemplar des Rispigen Blasenbaumes in der Altstadt von Köpenick, direkt neben der Laurentiuskirche. Hier, Ende Oktober 2022, sind die papier-artigen Wände der lampionartigen Kapselfrüchte bereits dunkelbraun verfärbt. Die Freigabe der 3 Samen erfolgt durch Aufreißen der Nähte entlang der drei Kammern.

 

 

Trompetenbaum

 

Der Trompetenbaum, im Kosmosviertel durch den aus Nordamerika stammenden Herzblättrigen Trompetenbaum vertreten, entwickelt Kapselfrüchte. Diese sind sehr lang (bis zu 30 cm lang) und hängen wie Bohnenstangen von den Zweigen herab (Bild 23). Zunächst grün bis in den Herbst (Bild 24), reifen sie langsam über den Winter hinweg zu braunen Kapseln. Bis zur Blüte im Juni des folgenden Jahres sind noch eine Anzahl der Früchte des Vorjahres an den Bäumen vorhanden. Die Kapseln sind längsgerieft. Beim Aufplatzen der Nähte werden die Samen freigegeben. Die Samen sind flach und beidseitig mit silbrigen Flughaaren versehen.

 

Bild 23: Das großblättrige Laub des amerikanischen Herzblättrigen Trompetenbaums ist bis zum Oktober bereits weitgehend abgeworfen. Jetzt kommen die bis zu 30 cm langen Kapselfrüchte an den Zweigen voll zur Geltung. Hier im Oktober 2022.

 

Bild 24: Die Früchte des Trompetenbaumes, hier des Herzblättrigen Trompetenbaumes, sind als lange schmale Fruchtkapseln ausgebildet. Sie reifen im Herbst und sind häufig über den Winter bis ins Folgejahr am Baum anhaftend. Zur Freigabe der zweiseitig mit Flughaaren ausgestatteten Samen platzen die Kapseln entlang von Nähten auf.

 

 

Weitere Herbst-Impressionen aus dem Kosmosviertel

 

 

Bild 25: Gelb gefärbtes Herbstlaub an einem Silber-Ahorn im Kosmosviertel, Anfang November 2021. Die Laubblätter dieser Ahorn-Art sind mit ihren tiefgeschlitzten Lappen, die prägnante Spitzen zeigen, sehr attraktiv. Die vormals silbrige, hellgrüne Blatt-Unterseite ist im Herbst fast verloren gegangen.

 

Bild 26: Die in einigen Abschnitten des zentralen Grünzuges gehäuft auftretenden Hainbuchen zeigen bis Ende Oktober ein gelb gefärbtes Herbstlaub, so wie hier im Jahr 2022. Viele der Baum-Exemplare der aus der Frühphase im Kosmosviertel stammenden Pflanzungen wurden auch in den neugestalteten Grünzug integriert.

 

verfasst und mit Fotos versehen von

Detlef Kirstein, Projektleiter „Natur im Kosmosviertel“