Im zentralen Teil des Kosmosviertels, dort wo sich auch die Ladenpassagen befinden, standen vor der Umgestaltung des zentralen Grünzuges eine Gruppe von mehreren rosafarben blühenden Zierkirschen. Diese bereits in der zweiten Märzhälfte blühenden Japanischen Zierkirschen signalisieren in dieser Zeit den Frühlings-Beginn. März 2020. Von ihnen sind 2 Exemplare im Jahr 2024 noch vorhanden.

 

Baum-Vorstellung

 

heute: Frühblühende Japanische Zierkirschen

 

In der zweiten Hälfte des Monats März beginnt eine Gruppe von Bäumen sehr auffällig zu blühen. Gemeint sind die Japanischen Zierkirschen (Bilder 1 bis 9). Gefolgt werden diese durch die Blüte der Japanischen Blütenkirsche, deren bei vielen Zuchtsorten oft gefüllte Blüten sich ab Anfang April zeigen (Bilder 10 bis 13).

Unter den Bäumen (und Sträuchern) sind natürlich noch eine Anzahl von Arten zu finden, die auch in Mitteleuropa bereits deutlich vor dem Laub-Austrieb blühen. Den Anfang macht die gelb- bis orange blühende Chinesische und Japanische Zaubernuss, oft bereits zu Februarbeginn, teilweise auch in milden Januar-Phasen. Auch im Februar blüht der aus Nordamerika stammende Silber-Ahorn, dessen Blüten, weibliche und männliche getrennt auf einem Baum, rot bzw. grünrot erscheinen. Die aus Persien stammende Parrotie zeigt ihre mit roten Staubblättern versehenen Blüten ebenfalls oft schon im Februar, spätenstens in der ersten Märzhälfte. Die Kornelkirsche, ein Hartriegelgewächs, blüht auffallend gelb im März. Die als Strauch sehr bekannte und beliebte Forsythie folgt ab der Mitte des Monats März. Ihre kräftig gelb gefärbten Blüten setzen in der ersten Farbgebung der aufblühenden Natur noch eine Note drauf.

Aber erst der Beginn der Kirschblüte signalisiert ein frühlingshaftes Erscheinungsbild in der Natur, in Parks, Gärten und städtischen Grünanlagen.

 

Higan-Kirsche

 

Den Beginn der Blüte bei den Zierkirschen macht gewöhnlich die als Higan-Kirsche (Prunus subhirtella) bezeichnete Art. Ihre Blüten sind wie bei wilden Rosengewächsen fünfzählig, also mit fünf Kron- und Kelchblättern sowie mit zahlreichen aus den Blüten ragenden Staubblättern versehen (Abb. 5, 7 – 8). Diese Kirsche blüht vor der ebenfalls häufig zu findenden Japanischen Blütenkirsche (Prunus serrulata).

Und selbst die Kulturkirschen, Süßkirsche und Weichsel, blühen noch vor dem vollen Laub-Austrieb, im Flachland im Laufe des April. Die Süßkirsche ist wildwachsend in den Wäldern, an Wald- und Feldrändern auch Berlin und Brandenburgs zu finden.

Eine Frostanfälligkeit all dieser Kirschblüten ist leider in stärkerem Maße vorhanden.

Im Kosmosviertel finden sich an vielen Stellen frühblühende Zierkirschen. Die von weitem zart rosafaben blühenden Sorten der Higan-Kirsche besitzen bei näherer Betrachtung ihrer Blüten in Wirklichkeit weiße Kronblätter (Bild 5). Der Blütengrund mit dem Nektarpolster, der Kelch, die Stiele sowie die Staubbeutel sind dunkelrot gefärbt. Eine andere Sorte ist von weitem intensiver rosafarben (Bild 1), wobei bei dieser die noch nicht geöffneten Blüten rot gefärbte Außenseiten ihrer Kronblätter zeigen (Bilder 7 und 8).

 

Bild 1: An verschiedenen Stellen des Kosmosviertels sind in der zweiten Märzhälfte sehr auffällig die blühenden Japanischen Zierkirschen zu bemerken. Hier zwei rosafarben blühende Exemplare an einem Häuserblock in der Nähe der Uranusstraße, März 2020.

 

Die rosafarben blühenden Japanischen Zierkirschen der Higan-Kirsche sind als Gruppe im zentralen Grünzug im Bereich der Ladenpassagen zu finden (Einführungsbild und Bild 2). Auch an anderen Stellen im Kosmosviertel stehen Exemplare dieser Baumart, so im Südabschnitt südlich der Siriusstraße, in Fortsetzung des zentralen Grünzuges, etwa vor dem Anne-Frank-Gymnasium und an den angrenzenden, gegenüberliegenden Häuserblöcken (Bild 1).

 

Bild 2: Rosa blühende Japanische Zierkirschen der Higan-Art im Bereich der zentral gelegenen Ladenpassage im Kosmosviertel. Sie sind hier als Gruppe angepflanzt und zeigen im März ihre Blüten, hier vor der Umgestaltung des zentralen Grünzuges in diesem Abschnitt. Aktuell, im Jahr 2024, sind aus diesem Altbestand noch zwei Exemplare übrig.

 

Die „weißblühenden“ Sorten der Higan-Kirsche, also die, welche weiße Kronblätter zeigen, sind im Kosmosviertel eher als einzelne Bäume verstreut zu finden. Im Bereich des zentralen Grünzuges steht ein schon recht großes Exemplar an einem Weg gegenüber dem noch existierenden Teich (Bild 3).

 

Bild 3: In der Nähe des bis zum Umbau des zentralen Grünzuges existierenden Teiches im Kosmosviertel steht dieses prächtige Exemplar einer zart rosafarben blühenden Japanischen Zierkirsche. März 2022. Die Farbe der Kronblätter der Blüten ist eigentlich weiß.

 

Bild 4: Blick in die Krone eines größeren Exemplars einer zart rosafarben blühenden Japanischen Zierkirsche. Der Baum steht an der Wegpassage in unmittelbarer Nähe zum noch existierenden Teich im Kosmosviertel, März 2022. Dieser Baum bleibt auch nach der Umgestaltung des zentralen Grünzuges ein Gehölzelement.

 

Die Laubblätter vieler Sorten der Higan-Kirsche, die sich im Anschluss an die Blüte im Laufe des Aprils bilden, sind zunächst rötlich-grün. Der rotbraune Ton kann auch recht intensiv sein. Bis zum Sommer werden diese Laubblätter jedoch immer mehr grün im Farbton (Bilder 5, 7 und 8).

 

Bild 5: Bei näherer Betrachtung sind die Blüten der von fern zart rosafarben wirkenden Zierkirschen farblich diffenziert. Die fünf Kronblätter sind in Wirklichkeit weiß. Die übrigen Blütenbestandteile, darunter Staubblätter, Nektarpolster und der Kelch, sind rötlich-braun. Von Ferne betrachtet, mischen sich diese Farben zu dem zarten Rosa. Hier an einem Exemplar im Kosmosviertel in Nähe des Teiches, März 2022. Die rötlichen Laubblätter beginnen sich im Anschluss an die Blüte zu bilden.

 

Bild 6: Zur vollen Blüte sind die Zweige der Baumkronen über und über mit Blüten besetzt. Hier an einem schon recht groß gewachsenen Baum im zentralen Teil des Grünzuges im Kosmosviertel, März 2022.

 

 

Blüte der rosa bis rosa-weiß farbenen Zierkirschen (rosafarbene Sorten der Higan-Kirsche)

 

 

Bild 7a: Zweige mit Blüten an einer rosa-weiß blühenden Japanischen Zierkirsche Anfang April 2021 im Kosmosviertel. Die mit roten Staubbeuteln und weißen Fäden ausgestatteten Staubblätter ragen sichtbar aus den fünfzähligen Blüten.

 

Bild 7b: Von den Japanischen Zierkirschen gibt es verschiedene Zuchtsorten mit variierenden Tönungen der Blütenfarbe. Neben Blüten mit beidseitig weißen Kronblättern ist auch die rosafarbene Zierkirsche sehr beliebt und oft anzutreffen. An ihren Kronblättern sind die Außenseiten, vor allem vor der Blütenöffnung, rot gefärbt. Die später, erst Anfang April blühenden rosafarbenen Grannen- oder Blütenkirschen mit ihren gefüllten Blüten sind intensiver rosa gefärbt. Hier eine rosafarbene Zierkirsche vor dem Anne-Frank-Gymnasium im Kosmosviertel.

 

Bild 7c: Rosa-weißfarbene Blüten an einer Japanischen Zierkirsche in einer Grünanlage in Köpenick (Lindenstraße/ Ecke Bahnhofstraße). Diese Kirsch-Sorten blühen früh, meistens schon in der zweiten Märzhälfte. Die Blüte kann sich aber noch bis in den April erstrecken.

 

Die noch nicht aufgeplatzten Staubbeutel der zahlreich aus den Blüten ragenden Staubblätter sind noch rot gefärbt. Nach Abgabe des Pollens sind sie gelblichbraun zusammengeschrumpelt (Bild 8). Die Staubbeutel selbst befinden sich an den Enden von weißen Fäden.

 

Bild 8: Blüten an den Zweigen einer rosa blühenden Japanischen Zierkirsche. Die roten Stiele, Kelche und vor der Blütenöffnung die roten Kronblatt-Außenseiten sorgen dafür, dass die blühenden Bäume von weitem rosafarben in ihrer Blüte wirken. Die Blüten zeigen mit ihrer Fünfzähligkeit die Grundform der Blüten der wilden Rosengewächse. Sie zeigen im Gegensatz zu den gefüllten Blüten der Grannenkirschen weit aus den Blüten herausragende Staubblätter, bei denen rote Staubbeutel an weißen Stielen sitzen. Im Sommer sind die sich entwickelnden, aber ungenießbaren Kirschenfrüchte an den Bäumen zu sehen.

 

Bild 9: Rosafarbene und weiß blühende Japanische Zierkirschen im gartengestalteten Abschnitt des zentralen Grünzuges im Südabschnitt des Kosmosviertels, März 2020.

 

Die Blüten der Higan-Kirsche sehen jedoch denen einer anderen japanischen Zierkirsche recht ähnlich. Dies ist die Yoshino-Kirsche, die als Bastard durch Kreuzung verschiedener Arten gezüchtet wurde.

 

Unter den Japanischen Zierkirschen gibt es auch Arten und Zuchtsorten, bei denen die Blüten erst mit dem Laubaustrieb erscheinen bzw. sich dann öffnen. Diese, oft karminrote Blüten zeigenden Kirschen blühen erst gegen Ende April. Andere Zierkirschen wie die Japanische Blütenkirsche zeigen ihre Blüten hingegen in der ersten Aprilhälfte, noch kurz vor dem Laubaustrieb, was die Kronen, auch dank der gefüllten Blüten, dicht blütenbesetzt erscheinen lässt.

 

Japanische Blütenkirsche

 

Ihr lateinisch-wissenschaftlicher Name ist Prunus serrulata (immer kursiv geschrieben). Diese ebenfalls frühblühenden Kirschen zeigen ihre Blüten bei uns im Flachland erst in der Regel zu April-Beginn. Die oben beschriebene Japanische Zierkirsche (Higan-Kirsche) blüht hingegen schon in der zweiten Märzhälfte.

Von der Japanischen Blütenkirsche gibt es Sorten mit nicht gefüllten und Sorten mit gefüllten Blüten. Gefüllt heißt, dass zu den sonst bei wilden Rosengewächsen auftretenden fünf Kronblättern noch eine größere Anzahl an weiteren Kronblättern herausgezüchtet wurde. Diese Blüten entbehren dann häufig auch der weiblichen und männlichen Fortpflanzungsorgane. So sind bei diesen gefüllten Blüten so gut wie keine Staubblätter ausgebildet. Diese Blütenformen besitzen einen reinen Zierwert bzw. eine ästhetische Note (Bilder 12 und 13).

 

Bild 10: Im mittleren Abschnitt des zentralen Grünzuges stehen ebenfalls verschiedene Sorten von Zierkirschen. Die weißblühenden Japanischen Blütenkirschen mit ihren gefüllten Blüten fallen zu April-Beginn besonders auf. Rechts daneben ist ein weiterer, allerdings solitär stehender Urweltmammutbaum zu sehen, der jedoch noch weitgehend kahl ist. April 2021.

 

Das Bild zeigt die besonders im Kontrast zu einem blauen Himmel sehr attraktiv zur Geltung kommenden Blüten der Grannenkirsche. Hier an einem weißblühenden Baum im Kosmosviertel, April 2021.

Bild 11: Besonders attraktiv zur Geltung kommen die dicht mit Blüten besetzten Zweige der Grannenkirschen im Kontrast zu einem blauen Himmel, weiß- oder rosablühend. Hier an einem Baum im Kosmosviertel, April 2021.

 

Das Bild zeigt die gefüllten Blüten der Grannenkirsche. Sie besitzen einen reinen Zierwert. Die Mehrheit der Blüten sind steril, also ohne Staubblätter und Griffel und Narbe ausgestattet. So werden auch keine Kirschenfrüchte aus den Fruchtknoten gebildet. Hier die rosettenartig gefüllten Blüten einer Sorte mit schneeweißen Blüten in der zentralen Ladenpassage des Kosmosviertels, Ende April 2021.

Bild 12: Die gefüllten Blüten der Grannenkirsche besitzen einen reinen Zierwert. Die Mehrheit ihrer Blüten sind steril, also ohne Staubblätter und Griffel und Narbe ausgestattet. So werden auch keine Kirschenfrüchte aus den Fruchtknoten gebildet. Hier die rosettenartig gefüllten Blüten einer Sorte mit schneeweißen Blüten in der zentralen Ladenpassage des Kosmosviertels, Ende April 2021.

 

Das Bild zeigt eine Sorte einer Grannenkirsche mit rosafarbenen gefüllten Blüten, die sich hier an einem Baum in der Müggelheimer Straße in der ersten Aprilhälfte 2020 öffnen. Die zahlreichen Blütenblätter sind rosettenartig angeordnet und dicht stehend.

Bild 13: Eine Sorte einer Grannenkirsche mit rosafarbenen gefüllten Blüten, die sich hier an einem Baum in der Müggelheimer Straße in der ersten Aprilhälfte 2020 öffnen. Die zahlreichen Blütenblätter sind rosettenartig angeordnet und dicht stehend.

 

verfasst und mit Fotos versehen von

Detlef Kirstein, Projektleiter „Natur im Kosmosviertel“