Oktober im Kosmosviertel –  Natur in dieser Jahreszeit – im Baumbestand beobachtet.

 

Bevor das Laub der Bäume abgeworfen wird, verfärben sich die Blätter. Dies wird bedingt durch Stoffumsätze in den Zellstrukturen. Das vorher die grüne Farbe verursachende Chlorophyll, das gleichzeitig die Photosynthese ermöglicht, wird nun im Herbst abgebaut, wobei Karotine gebildet werden. Diese färben die Blätter dann rot und gelb.

Bei der Scharlach-Eiche gehen die grünen Farbtöne der Blätter direkt in rote bis blutrote Farben über (Bild 1). Beim Spitz-Ahorn bilden sich dominierend gelbe Farben, jedoch begleitet auch von rot-orangen Verfärbungen an einigen Bäumen oder Kronenpartien dieser Ahorne (Bilder 1 und 5). Häufig sind an Blättern dieser Spitz-Ahorne zu beobachten, dass die Nervatur sich durch kräftigere Rotverfärbungen von den übrigen Blatt-Anteilen hervorhebt.

Auch einige Nadelgehölze (Koniferen) verlieren ihr Laub im Herbst komplett. Die immergrünen Vertreter werfen zumindest nach einer Verfärbungsphase (meist gelbe Farbtöne) die älteren innen liegenden Nadelgenerationen im Herbst ab. Die Urweltmammutbäume (Gattung Metasequoia), auch Chinesische Rothölzer genannt, verlieren in dieser Jahreszeit ihr gesamtes fiederblättriges Nadellaub. Die Langtriebe verholzen und setzen Knospen für den Frühjahrs-Austrieb an.

Im Kosmosviertel stehen vier Exemplare des Urweltmammutbaumes. Gegen Ende Oktober verfärbt sich ihr Laub orange-rot. Dies verleiht den Bäumen einen hohen dekorativen Wert (Bilder 2a bis 2g). Im November lösen sich die Blatt-Fieder der Kurztriebe und fallen unter Ablösung der einzelnen Nadeln vom Baum (Unterschied zur Sumpfzypresse, bei der die Nadeln an den abgeworfenen Fiedern haften bleiben). Auch die zu den Kieferngewächsen zählenden Lärchen verlieren ihr Laub im Herbst vollständig, jedoch oft erst im späten November, teils auch erst im Dezember, nach einer intensiven Gelbverfärbung ihres Nadellaubes. Auch im Kosmosviertel sind in der Nähe des Anne-Frank-Gymnasiums Lärchen zu finden.

Das Laub des Weißen Maulbeerbaumes verfärbt sich intensiv gelb (Bild 3). Beim Geweihbaum färben sich die großen Fiederblätter gelb und werden dann, schon gelbbraun geworden, abgeworfen. Die großen, flachen, ledrigen Hülsenfrüchte hängen oft noch über den Winter an den Zweigen in der Krone (Bilder 4a und 4b). Die mit dem Geweihbaum verwandte Gleditschie (Johannisbrotgewächse) zeigt recht früh, oft schon Ende September, sich intensiv gelb verfärbendes Laub.

 

Bild 1: Im Bereich des zentralen Grünzugs steht in der Nähe der Siriusstraße eine Scharlach-Eiche, deren kräftig rot gefärbtes Laub gut mit dem gelb-roten Laub des Spitz-Ahorns und dem Gelb des Laubes der Linden im Hintergrund kontrastiert.

 

 

Urweltmammutbäume im Kosmosviertel

 

Bild 2a: Im Bereich der Ladenpassagen des Kosmosviertels stehen in zentraler Lage mehrere Exemplare des Urweltmammutbaums (Chinesisches Rotholz). Gegen Ende des Monats Oktober färbt sich ihr fiederblättriges Nadellaub orange-rot, um danach abgeworfen zu werden. Diese sommergrünen Bäume sind mit den immergrünen nordamerikanischen Mammutbaum-Arten verwandt.

 

Bild 2b: Sich rotorange verfärbendes Nadellaub an einem Urweltmammutbaum im Kosmosviertel, Oktober 2021. Verfärben tun sich die einzelnen Kurztrieb-Blattfiedern. Die Langtriebe verholzen dagegen und setzen neue Knospen für den Frühjahrs-Austrieb an.

 

Bild 2c: Auch diese Ansicht zeigt die Urweltmammutbäume im zentralen Kosmosviertel in ihrem rötlich-orangen Herbstkleid. Die Stimmung lässt hier die Urwüchsigkeit dieser Nadelgehölze aus der Mammutbaum-Gruppe innerhalb der Sumpfzypressengewächse zur Geltung kommen. Kosmosviertel, Oktober 2021.

 

Bild 2d: Eine zu dem Bild 2a etwas variierende, ebenfalls stimmungsvolle Ansicht der urzeitlichen Mammutbäume, die hier der aus China stammenden Art angehören, aber bereits in der Kreidezeit, z.B. aus Schichten im heutigen Grönland und Spitzbergen, nachgewiesen wurden, z.B. durch ihre Blatt-Abdrücke. Oktober 2021 im Kosmosviertel.

 

Bild 2e: Je nach Lichteinfall verändernd, stimmungsvolle Wirkungen entfaltend: Herbstbelaubung der Chinesischen Rothölzer (Urweltmammutbäume) im Kosmosviertel, hier Ende Oktober 2021.

 

Bild 2f: Im sonnigen Gegenlicht orangefarben aufleuchtend: Die fiedrig mit flachen Nadeln besetzten Laubblätter der Urweltmammutbäume. Hier im Bereich der Ladenzeile des zentralen Kosmosviertels, Ende Oktober 2021.

 

Bild 2g: Hier noch einmal eine Frontalansicht auf die Dreiergruppe aus Chinesischen Rothölzern (Urweltmammutbäumen) im Grünzug im zentralen Kosmosviertel, Oktober 2021 mit dem rot-orange gefärbten fiedrigen Nadellaub.

 

 

Weitere Herbst-Impressionen aus dem Kosmosviertel

 

Bild 3: Das Laub des Weißen Maulbeerbaumes färbt sich im Herbst intensiv gelb. An diesem, in der Venusstraße, umweit zur Schönefelder Chaussee stehenden Exemplar, ist dies an den weit ausladenden Ästen der Krone vor dem Häuserblock im Hintergrund schön sichtbar (Oktober 2021).

 

Bild 4a: Der Kentucky-Coffeetree, der seinen Astverzweigungen wegen auch den Namen Geweihbaum trägt, zeigt im gelben Herbstlaub der Krone die recht großen, hängenden Hülsenfrüchte, hier am weiblichen Exemplar an der Schönefelder Chaussee im Oktober 2021.

 

Bild 4b: Die recht großen, ledrigen Hülsenfrüchte hängen oft noch über den Winter in den Kronen der weiblichen Geweihbäume (Kentucky-Coffeetree). Aus den Samen wurde im mittleren Westen der USA früher ein Ersatzkaffee geröstet. Hier an einem Baum an der Schönefelder Chaussee im Oktober 2021.

 

Bild 5: Im Hof auf der Rückseite des Kiezladens WaMa steht eine Parrotie, auch Eisenholzbaum genannt. Dieser aus Persien stammende Baum ist hier und da in städtischen Grünanlagen zu finden. Sein Laub färbt sich im späten Oktober und im November kräftig rotorange. Umrahmt wird der sich langsam verfärbende Baum im Bild von Spitz-Ahornen mit gelb und rötlich gefärbtem Laub (Oktober 2021).

 

Bild 6: An der Siriusstraße in Höhe des zentralen Grünzuges steht auf der südlichen Seite eine einzelne, noch junge Platane. Ende Oktober ist an ihr noch gelbgrün gefärbtes Restlaub vorhanden. Herabgefallenes Platanenlaub zersetzt sich mit der Zeit nur schwer.

 

Bild 7: Der Silber-Ahorn ist im Kosmosviertel in einer größeren Anzahl von Exemplaren vorhanden, so in Reihen gepflanzt entlang von Wohnblöcken, gegenüberliegend des Bürgerhauses und des Familienzentrums. Sein Laub verfärbt sich im Herbst unterschiedlich schnell gelb, so dass gelbe und grüne Töne gemischt auftreten.

 

Bild 8: Ab September zeigt sich die beginnende Herbstfärbung bei den Laubbäumen: Hier an den Hainbuchen im Kosmosviertel. Dabei verfärbt sich das Laub der äußeren Kronenbereiche zuerst, bei den Hainbuchen in gelben Farbtönen. Ursache ist die Bildung von Karotinen beim Abbau des grünen Farbstoffs Chlorophyll.

 

Bild 9: Die Früchte der Hainbuche sind mit Hochblättern versehene Nüsse, die übereinander im Fruchtstand sitzen. Im September sind sie braun gefärbt, da sie verholzen, wobei der Samen gereift ist. Hier an einem Baum im zentralen Kosmosviertel, am „Roten Platz“, September 2021.

 

verfasst und mit Fotos versehen von:

Detlef Kirstein, Projektleiter: „Natur im Kosmosviertel“