Das Bild zeigt die glockenförmigen Blüten des Herzblättrigen Trompetenbaumes. Sie zeigen rote und gelbe Innenzeichnungen. Hier an einem Baum an der Venusstraße im Kosmosviertel, Juni 2020.

 

Baum-Präsentation

 

heute: Der Herzblättrige Trompetenbaum

 

Der im Kosmosviertel zu findende Gewöhnliche oder Herzblättrige Trompetenbaum stammt aus dem südöstlichen Nordamerika. Er gehört der eigenständigen Familie der Trompetenbaumgewächse an. Neben ihm gibt es noch den ebenfalls in Nordamerika beheimateten Prächtigen oder Westlichen Trompetenbaum (zentrales Nordamerika) und den aus Ostasien stammenden Gelben oder Kleinblütigen Trompetenbaum.

Die Trompetenbaumgewächse (Bignoniaceae) sind mit den Rachenblütlern verwandt, was durch die Ähnlichkeit nicht zuletzt des Blütenaufbaus unterstrichen wird. Die Pflanzenfamilie wurde nach dem französischen Abbé Jean Bignon, dem Hofbibliothekar Ludwig XIV benannt. Zu den Rachenblütlern (Scrophulariaceae) gehört eine Anzahl von tropischen Lianen, aber auch mehrere bei uns heimische krautige Pflanzen wie die Königskerzen und der Braunwurz, und, darüber sind sich die Experten uneinig, auch der Fingerhut und das Leinkraut (Löwenmäulchen) sind dieser Familie zugehörig. Der chinesische Blauglockenbaum (Paulownie), der bei uns nur in sehr milden Gegenden angepflanzt werden kann, gehört als einiger von wenigen Bäumen direkt der Familie der Rachenblütler an.

Die Laubblätter des Gewöhnlichen Trompetenbaumes sind sehr groß und messen zwischen 12 und 25 cm in der Länge, bei Breiten von fast ebensolchen Maßen (Bilder 8 und 9). Die Gesamtform der meisten Blätter ist herzförmig rund. Es treten aber auch ab und zu Blätter auf, die drei schwach ausgeprägte Lappen (Spitzen) besitzen, zwei seitlich und einen am Blattende. Der ostasiatische Gelbe Trompetenbaum besitzt meist 3 bis 5-lappige Blätter. Die Blätter des Gewöhnlichen Trompetenbaumes sitzen gegenständig (zwei sich gegenüberstehend) oder auch in Wirteln zu Dreien am Trieb.

Aus dem mittleren Westen Nordamerikas stammt der Prächtige oder Westliche Trompetenbaum (Catalpa speciosa). Seine Blüten werden etwas größer als die des Herzblättrigen Trompetenbaums, zudem sind die Kronblätter nicht so stark ausgefranst. Zudem tragen die Blüten nur eine gelbe Zeichnung und riechen nicht unangenehm.

 

Das Bild zeigt einen Trompetenbaum in voller Blüte am Ostende der Venusstraße im Kosmosviertel.

Bild 1: Exemplar eines Trompetenbaumes in voller Blüte am Ostende der Venusstraße im Kosmosviertel. Die Jahreszeit ist Ende Juni.

 

Das Bild zeigt die Krone eines Trompetenbaumes in voller Blüte am Ostende der Venusstraße im Kosmosviertel.

Bild 2: Krone eines Trompetenbaumes in voller Blüte am Ostende der Venusstraße im Kosmosviertel. Juni 2020.

 

Im Kosmosviertel standen bis etwa 2021 eine Anzahl an Trompetenbäumen vor einem Wohnhausblock an Ostende der Venusstraße (Bilder 1 und 2). Durch Fällung einiger Exemplare ist deren Anzahl dort mittlerweile auf nur noch zwei geschrumpft. Im Innenhof der Zugänge von der Ortolfstraße in Nähe des Familienzentrums (Parkbereich) steht ein einzelnes Exemplar eines Herzblättrigen Trompetenbaums mit gut entwickelter Krone (Bilder 3a-c).

 

Bild 3a: Im Innenhofbereich an den Parkplätzen steht ein einzelnes, gut gewachsenes Exemplar eines Herzblättrigen Trompetenbaums. Hier im Juni 2022 zu Beginn der Blüte aufgenommen. Im Hintergrund ist außerdem eine Reihe von Silber-Ahornen entlang eines Häuserblocks als markantes Begrünungselement des Hofes vorhanden.

 

Das Bild zeigt die blütenbehangene Krone eines Trompetenbaumes in der Nähe des Familienzentrums im Kosmosviertel.

Bild 3b: Die blütenbehangene Krone eines Trompetenbaumes in der Nähe des Familienzentrums im Kosmosviertel. Juni 2020.

 

Bild 3c: Die über die Krone verteilten großen Rispen mit den insgesamt rötlich-weißen Blüten verleihen dem Trompetenbaum im Juni bis Anfang Juli ein dekoratives Aussehen. Hier die Blüte im Jahr 2023 an einem Baum in der Nähe des Familienzentrums im Kosmosviertel. In diesem Jahr erfolgte der Blütenbeginn erst spät.

 

Das Bild zeigt die dicht mit Blüten besetzten Rispen eines Trompetenbaumes an der östlichen Venusstraße im Kosmosviertel.

Bild 4: Dicht mit Blüten besetzte Rispen eines Trompetenbaumes an der östlichen Venusstraße im Kosmosviertel. Juni 2020.

 

 

Blüten:

 

Die Blüten des Trompetenbaumes sitzen in großen Rispen (Bilder 6 und 8). Die Bäume des aus Nordamerika stammenden Herzblättrigen Trompetenbaumes blühen bei uns in der Regel im Juni (Bilder 1 bis 4). Die Einzelblüten der Rispen sind glockig von Gestalt und besitzen 4-5 ausgefranst wirkende Kronblattzipfel (Bilder 5 und 6). Hierbei liegt eine leichte zweiseitige Symmetrie vor. Die Länge der Blüten beträgt bis zu 5 cm. Die Blütenfarbe des Blüten-Innenteils ist zu den äußeren Bereichen hin weiß, nach innen zum Schlund hin tragen die Blüten rotviolette und gelblich-orange Zeichnungen. Ebenso finden sich violettrote Färbungen auf der Blüten-Außenseite. Zwei nektarreiche Straubblätter sind leuchtend orange (Bilder 5a und 5b). Nur diese zwei der insgesamt fünf Staubblätter sind vertil, die anderen drei sind steril. Die Blüten riechen etwas unangenehm. Sie werden von Insekten bestäubt. Heimische Bienen haben die Blüten mittlerweile jedoch angenommen. Auch Fliegen wie die Goldfliege werden von den Blüten angezogen.

 

Bild 5a: Glockenförmige, im Inneren gelb und dunkelrot gefärbte weiße Blüten eines Trompetenbaumes im Kosmosviertel. Die oft nur vier Kronblattzipfel sind in Form und Anordnung zweiseitig symmetrisch. Nur zwei der insgesamt fünf Staubblätter sind orange gefärbt und besitzen Pollen. Hier an einem Baum an der Venusstraße, Bereich vor dem Pegasuseck, Juni 2020.

 

Das Bild zeigt die glockenförmigen, im Inneren gelb und rot gefärbten weißen Blüten eines Trompetenbaumes im Kosmosviertel.

Bild 5b: Glockenförmige, im Inneren gelb-orange und rot gefärbte weiße Blüten eines Trompetenbaumes im Kosmosviertel. Zu beachten ist, dass nur zwei der insgesamt fünf Staubblätter orange gefärbt und mit Pollen bestückt auftreten. Hier an einem Exemplar an der Venusstraße, Juni 2020.

 

Bild 6a: Blütenrispe an einem Herzblättrigen Trompetenbaum im Kosmosviertel im Innenhofbereich in Nähe des Familienzentrums, Juni 2022.

 

Bild 6b: Einige der Blüten des Trompetenbaums, die bereits im Bild 6a zu sehen sind, in einer Ausschnittsvergrößerung. Gut zu sehen sind die violetten Innenzeichnungen der Kronblätter. Die Staubblätter verursachen die gelben Färbungen. Aufnahme im Juni 2022 im Kosmosviertel.

 

Das Bild zeigt die Juni-Blüten und alte Fruchthülsen des Vorjahres an einem Trompetenbaum an der Venusstraße im Kosmosviertel.

Bild 7: Juni-Blüten und Fruchtkapseln des Vorjahres an einem Trompetenbaum an der Venusstraße im Kosmosviertel. Aufnahme im Juni 2020.

 

 

Früchte:

 

Die Früchte des Gewöhnlichen Trompetenbaumes sind bis zu 30 cm lange, sehr schlanke Kapseln. Ihre Durchmesser überschreiten kaum 1 cm. Sie werden nicht als Hülsen bezeichnet wie die Früchte beispielsweise der Schmetterlingsblütengewächse oder der Johannisbrotgewächse. Die Kapseln des Trompetenbaumes sind längs gerieft und öffnen sich ebenso längs klappig. Während und noch nach der Fruchtentwicklung bis in den September sind die Kapseln grün (Bild 9). Bis zur Zeit der Samenfreigabe verholzen sie und zeigen violett-braune Oberflächen, etwa ab dem Oktober. An beiden Enden mit silbrigen Flughaaren ausgestattete flache Samen verbreiten sich mit dem Wind. Die Kapseln (auch die leeren) verbleiben oft noch über den Winter am Baum.

 

Das Bild zeigt die Blütenrispen und lange vorjährige Fruchtkapseln an einem Trompetenbaum nah beim Familienzentrum im Kosmosviertel.

Bild 8: Blütenrispen und lange vorjährige Fruchtkapseln an einem Herzblättrigen Trompetenbaum nah beim Familienzentrum im Kosmosviertel

 

Das Bild zeigt die langen Fruchtkapseln des Trompetenbaumes, die Anfang September noch im grünen Zustand sind. Das Laub färbt sich bereits früh gelb. Hier ein Baum am Familienzentrum im Kosmosviertel.

Bild 9: Anfang September zeigen sich die langen Fruchtkapseln des Trompetenbaumes noch im grünen Zustand. Das Laub färbt sich bereits früh gelb. Hier ein Baum am Familienzentrum im Kosmosviertel, September 2019.

 

verfasst und mit Fotos versehen von

Detlef Kirstein, Projektleiter „Natur im Kosmosviertel“